
Deutschland hat seinen Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel festgelegt. Das Geschwister-Duo Abor & Tynna, bestehend aus dem Geschwistern Attila und Tünde Bornemisza, hat den Vorentscheid „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ gewonnen. Die Entscheidung fiel gestern, als Moderatorin Barbara Schöneberger den Sieg der beiden verkündete. Stefan Raab, bekannt für seine Erfolge beim ESC und zuletzt verantwortlich für den deutschen Sieg im Jahr 2010, leitete die Organisation des Vorentscheids.
Abor & Tynna stammen aus einer musikalischen Familie aus Wien. Ihr Vater ist Cellist bei den Wiener Philharmonikern. Ihr ESC-Beitrag trägt den Titel „Baller“ und kombiniert moderne Elektro-Elemente mit Pop, Hip-Hop und treibenden Beats. Raab bezeichnete den Song als „den jüngsten Song“ im Wettbewerb, was eine strategische Entscheidung sein könnte, um die jüngere Zielgruppe anzusprechen.
Ein neuer Ansatz für den Vorentscheid
Die Auswahlmethode für den Vorentscheid wurde in diesem Jahr neu etabliert, um einen potenziellen ESC-Sieger zu finden, nachdem Deutschlands Bilanz in den letzten Jahren eher enttäuschend war. Seit 2015 fanden sich viele deutsche Beiträge auf den letzten oder vorletzten Plätzen wieder. Lichtblicke waren in den letzten Jahren Michael Schulte, der 2018 den vierten Platz erreichte, und Isaak, der im Vorjahr den zwölften Platz belegte.
Im Vorentscheid traten insgesamt neun Acts gegeneinander an. Die Jury, zu der auch Yvonne Catterfeld, Conchita Wurst und Nico Santos gehörten, war entscheidend für die Auswahl der Finalteilnehmer. Ursprünglich wurde die Auswahl aus etwa 3.300 Bewerbungen schrittweise verkleinert. Die Folk-Metal-Band Feuerschwanz, die als Favorit galt, schied vor dem „Superfinale“ aus, während die letzten fünf Teilnehmer durch das Publikum gewählt wurden.
Ein Blick in die ESC-Geschichte
Deutschland ist seit 1956 aktiv beim Eurovision Song Contest und hat seitdem eine wechselvolle Geschichte erlebt. Die letzten Jahre waren durch zahlreiche schlechte Platzierungen geprägt. Der letzte deutsche Sieg fiel 2010 mit Lena Meyer-Landrut und dem Song „Satellite“. Seitdem hat Deutschland in der Regel im unteren Bereich der Rangliste abgeschnitten, zuletzt mit einem letzten Platz im Jahr 2023 mit der Band Lord of the Lost.
Die Teilnahme am ESC ist für Deutschland ein bedeutender Anlass, da das Land zu den größten Geldgebern des Wettbewerbs gehört, was ihnen einen sicheren Platz im Finale garantiert. Der Sieg von Abor & Tynna wird als bedeutender Schritt gesehen, insbesondere für das Duo, das 2016 ihren ersten gemeinsamen Song aufnahm und 2024 bereits als Support-Act für Nina Chuba tourte.
Der Eurovision Song Contest 2025 findet am 17. Mai in Basel statt und die Hoffnungen für eine erfolgreiche Platzierung ruhen nun auf dem kreativen Können von Abor & Tynna.
Für weitere Informationen zu Deutschlands ESC-Geschichte und den Teilnehmern klicken Sie auf tz.de, rundschau-online.de und Wikipedia.