
Am 20. Februar 2025 sorgte eine kurzfristige Schließung eines Lidl-Supermarktes an der Waiblinger Straße in Winnenden für Spekulationen in den sozialen Medien. Vor dem Eingang des Marktes parkten zwei Fahrzeuge eines Unternehmens für Schädlingsbekämpfung, was zu der Annahme führte, dass dies der Grund für die Schließung sei. Laut der Lidl-Pressestelle war jedoch eine technische Störung der tatsächliche Grund für die plötzliche Schließung. Weitere Informationen oder Stellungnahmen zu den Gerüchten gab es von Lidl nicht, was die Spekulationen weiter anheizte, wie ZVW berichtet.
Die Schließung in Winnenden ist nicht untypisch für die aktuellen Herausforderungen, mit denen Lidl als einer der führenden Discounter in Deutschland konfrontiert ist. So musste die Lidl-Filiale in der Zweibrückenstraße am Isartor in München am 31. Januar dauerhaft schließen. Dieser Schritt wurde notwendig, da die Anlieferungszone aufgrund von Straßenumbauarbeiten nicht mehr genutzt werden konnte. Daraus resultierte eine Unmöglichkeit, die Filiale in der gewohnten Weise zu betreiben. Lidl erklärte die Schließung mit einem Bekenntnis zu „ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung“. Die Filiale konnte die Ansprüche der Kund:innen nicht mehr erfüllen, und es gibt bereits einen Nachmieter, während die 18 Mitarbeitenden in umliegende Filialen versetzt werden sollen, wie Watson festhält.
Wettbewerb unter Discountern
Die Probleme der Lidl-Filialen sind Teil eines breiteren Trends in der Discounter-Branche, die momentan von einem intensiven Wettbewerb geprägt ist. Nicht nur Lidl, auch Konkurrenten wie Aldi und Non-Food-Discounter wie Kodi sehen sich starken Herausforderungen gegenüber. Kodi hat beim Amtsgericht Duisburg ein Schutzschirmverfahren beantragt, um die finanziellen Schwierigkeiten zu bewältigen. Dieses Verfahren soll einen Sanierungsplan für die 238 bundesweiten Filialen erarbeiten, obwohl Kaufzurückhaltung und sinkende Umsätze das Unternehmen belasten.
Die Konkurrenz im Non-Food-Segment wächst, da Anbieter wie Tedi, Woolworth und Action vermehrt um die Gunst der Käufer buhlen. Kunden zeigen weniger Interesse an dem Angebot dieser Discounter, was zu einer Rückkehr zu mehr klassischem Einzelhandel führen könnte. Steigende Kosten für Energie, Fracht und Werbung belasten die Bilanz dieser Unternehmen weiterhin, während die Löhne der Mitarbeiter jedoch bis auf Weiteres gesichert sind, berichtet Der Westen.