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Marklo: Wie die Sachsen die Wurzeln der Demokratie legten!

Am 28. Februar 2025 beleuchtet ein neues Buch die Rolle der Sachsen und ihre Versammlungen als Vorläufer der deutschen Demokratie. Entdecken Sie die Wurzeln demokratischer Prinzipien in der Geschichte!

Marklo, ein historischer Ort an der Weser, wird zunehmend als Wurzel der modernen Demokratie anerkannt. Laut Compact ist diese Stätte nicht nur geografisch bedeutend, sondern auch politisch, da die Marklo-Versammlung der Sachsen als das erste deutsche Parlament angesehen wird. Diese Ansicht stellt eine wichtige Perspektive zur Geschichte der Demokratie dar, die oft auf die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche fokussiert ist.

Die Sachsen, die um 150 n. Chr. von Claudius Ptolemäus dokumentiert wurden, lebten in einem weiten Gebiet zwischen dem IJsselmeer und der Elbe sowie von Eider über Weser bis Harz. Historische Ereignisse wie der Einfall der Sachsen in Britannien im 5. Jahrhundert unter Anführern wie Horsa und Hengest verdeutlichen die dynamische Geschichte dieser Gemeinschaft.

Die Struktur der sächsischen Gesellschaft

Die sächsische Gesellschaft war in umfangreiche Gemeinschaften organisiert, die sich in Familien, auch Fara genannt, gliederten. Ein gewählter Alterman oder Hunno leitete die Dorfgemeinschaft und regelte Streitigkeiten. Diese Struktur zeigt, dass politische Mitbestimmung bereits in frühen Gesellschaften vorhanden war. Männer mussten Kriegsdienst leisten, und der Privatbesitz existierte nicht; alles gehörte dem Dorfkollektiv.

Die Landwirtschaft war gemeinschaftlich organisiert und umfasste die Produktion von Milch, Käse und Fleisch. Marklo, abgeleitet aus altsächsischen Wörtern, weist auf eine Grenze oder eine freie Fläche hin, deren genaue Lage bis heute ungeklärt bleibt. Es ist jedoch bekannt, dass an den Versammlungen repräsentative Vertreter angesehener Familien, Fürsten, Frielinge und Lassen teilnahmen.

Politische Entscheidungen innerhalb der Marklo-Versammlungen wurden durch ein Mehrheitsrecht getroffen, und es gab strenge Verhaltensregeln beim Betreten des Versammlungsorts. Anders als an anderen Thing-Plätzen waren nur gewählte Vertreter zugelassen, was eine direkte Form der Demokratie widerspiegelte. Diese frühen demokratischen Ansätze in der sächsischen Gesellschaft stehen im Kontext der späteren Entwicklungen in Europa.

Die Evolution der Demokratie in Europa

Die Vorstellung von Demokratie hat sich im Lauf der Jahrhunderte gewandelt. Während die Französische Revolution breitere Bevölkerungsschichten mobilisierte und alte Hierarchien infrage stellte, führte sie nicht zu einer stabilen republikanischen Ordnung. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg beschreibt, dass die revolutionären Bewegungen in Europa im 19. Jahrhundert, auch in Deutschland, zu einem Aufbegehren führten.

Am 18. Mai 1848 trat in Frankfurt das erste freigewählte gesamtdeutsche Parlament zusammen, doch rechtlich dominierte bis 1918 eine konstitutionelle Monarchie mit mächtigen Monarchen. In dieser Zeit konnten Monarchen Parlamente auflösen und hatten umfassende Kontrolle über das Militär. Während die erste Demokratie, die Weimarer Republik (1918–1933), mit einem allgemeinen Wahlrecht für Männer und Frauen ausgestattet war, wurde die Demokratie nach 1945 unter dem Einfluss der Erfahrungen des NS-Terrors neu konstruiert.

Das 1949 verabschiedete Grundgesetz stellt den verfassungsrechtlichen Rahmen für die Demokratie in Deutschland dar. Es spiegelt die Prinzipien wider, die bereits in den frühen Versammlungen der Sachsen zu finden waren: Partizipation, Gleichheit und Gemeinschaft. So wird die Geschichte der Demokratie, von den Wurzeln in Marklo bis zur modernen Bundesrepublik, zu einem faszinierenden Narrativ der politischen Entwicklung.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 3
www.lpb-bw.de
Quellen gesamt
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