
Jorge Romero, ein 34-jähriger Kolumbianer, fand im Jahr 2016 seinen Weg nach Remscheid, Nordrhein-Westfalen, mit dem Ziel, als Au-pair zu arbeiten. Der Traum von einem Jahr in Deutschland, um nicht nur die Sprache zu lernen, sondern auch das deutsche Leben und die Kultur zu erfahren, war für ihn über zwei Jahre lang eine Herausforderung. Die Suche nach einer passenden Gastfamilie gestaltete sich als besonders steinig, doch letztlich gelang es ihm, eine Familie zu finden, die ihn auf seinem Weg unterstützte. Diese Umstände wurden von Sächsische.de detailliert beschrieben.
Aufgrund der positiven Erfahrungen während seines Au-pair-Jahres entschloss sich Jorge, langfristig in Deutschland zu bleiben. Seine Gastfamilie ermutigte ihn, einen Bundesfreiwilligendienst zu leisten. Diese Phase markierte einen Wendepunkt in seinem Leben, da er eine Zusage für einen Freiwilligendienst bei der Lebenshilfe Remscheid erhielt, die Betreutes Wohnen anbietet. Seine Leidenschaft für die unterstützenden Berufe führte dazu, dass er eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger absolviert und diese im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen hat.
Herausforderungen und Erfolge
Die Anfangszeit als Au-pair erforderte von Jorge eine Vielzahl von Anpassungen, da er nicht nur mit einer neuen Sprache, sondern auch mit einer neuen Kultur konfrontiert war. Au-pairs wie Jorge sind junge Menschen, die für einen begrenzten Zeitraum in einer Gastfamilie leben und bei der Kinderbetreuung helfen, wie es die Bundesagentur für Arbeit erklärt. Ziel dieser Form des Aufenthalts ist der Kulturerwerb sowie die Vertiefung der deutschen Sprachkenntnisse.
Seine Aufgaben im Freiwilligendienst sind vielfältig und altruistisch. Jorge übernimmt alltägliche Aufgaben, die von der Zubereitung der Mahlzeiten über das Einkaufen bis hin zur Unterstützung der Bewohner bei der Vorbereitung für die Nacht reichen. Seine Arbeit erfüllt ihn und bietet ihm die Möglichkeit, seinen Mitmenschen in einer bedeutenden Weise zu helfen.
Anpassungen für Au-pairs
Ab Mai 2023 wurden neue Regelungen für Au-pair-Verträge eingeführt. Die finanzielle Beteiligung der Gasteltern an einem Sprachkurs wurde von 50 Euro auf 70 Euro pro Monat erhöht. Das bedeutet eine solide Unterstützung für Au-pairs, wie Jorge, die in Deutschland nicht nur arbeiten, sondern auch lernen möchten. Zudem müssen Gasteltern jetzt die Fahrtkosten zu diesen Kursen übernehmen, was eine zusätzliche Erleichterung darstellt. Au-pairs haben nun Anspruch auf 1,5 freie Tage pro Woche, was eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Standard von einem freien Tag darstellt.
Jorge Romeros Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Einwanderung in Kombination mit dem Konzept des Au-pairs sowohl persönliche als auch berufliche Entwicklung fördern kann. Vom Au-pair über den Bundesfreiwilligendienst bis hin zum Heilerziehungspfleger zeigt sich, wie wichtig gesellschaftliches Engagement und Unterstützung sind, nicht nur für die Migranten selbst, sondern auch für die Gemeinschaft, in der sie leben.