
Walter Steffen, ein angesehener Dokumentarfilmer aus Seeshaupt, steht vor einem besonderen Anlass: Am 9. März 2025 feiert er seinen 70. Geburtstag. Steffen, der 1955 in Oberstdorf geboren wurde, hat in seiner Karriere zahlreiche Facetten des Lebens durchlebt – als Hüttenwirt, Trucker und Hafenarbeiter. Nach dem Abitur entschied er sich für ein „Studium des Lebens“, das ihn auf den kreativen Pfad des Filmemachens führte.
Bereits in jungen Jahren begann er, Drehbücher zu schreiben und produzierte seine ersten Super-8-Kurzfilme. Praktika und Volontariate bei den Münchner Kammerspielen sowie mit dem Regisseur Michael Verhoeven ebneten ihm den Weg in die Filmwelt. In den 1990er Jahren erarbeitete er sich als Drehbuchautor einen Namen und entwickelte erfolgreiche TV-Serien wie „Edel & Starck“.
Eine eindrucksvolle Filmografie
Steffens beeindruckende Filmografie umfasst mittlerweile 16 abendfüllende Dokumentarfilme, von denen viele regionalen Bezug haben. Er thematisiert häufig Geschichten, die eng mit der oberbayerischen Heimat verbunden sind, darunter die Fischerei am Starnberger See und die Volksmusikszene in Oberbayern. Ein besonders herausragender Film ist „Endstation Seeshaupt“, der die Geschichte des Todeszugs der Nazis im April 1945 dokumentiert.
Über die Jahre hat sich Steffen sowohl in seiner Heimat als auch darüber hinaus einen Namen gemacht. Viele seiner Werke, wie „München in Indien“ oder „Alpgeister“, zeigen eindrucksvoll die Verbindung von alter Tradition und moderner Spiritualität. Insbesondere der Film „ALPGEISTER“, der Alpenschamanen und deren Weisheiten in den Fokus nimmt, gilt als moderner Heimatfilm und verbindet alte Sagen mit eindrucksvollen Bildern der Bergwelt.
Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag
Zu Walter Steffens 70. Geburtstag werden in Kinos im Oberland Retrospektiven seiner Filme veranstaltet. Die Stadt Penzberg und Bad Tölz haben bereits angekündigt, einige seiner bekanntesten Werke wie „Fahr ma obi am Wasser“ und „Schafstage“ zu zeigen. Steffen wird bei mehreren Vorführungen anwesend sein, um mit den Zuschauern über seine Filme zu sprechen, und beschreibt das Kino als einen wichtigen und bereichernden Teil seines Lebens.
Sein künstlerisches Werk wurde bereits mit dem Tassilo-Hauptpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. Zudem gilt er als einer der erfolgreichsten Dokumentarfilmer in seiner Region, da viele seiner Filme in bayerischen Kinos zu den erfolgreichsten Kino-Dokumentarfilmen zählen.
Die bayerische Filmfestivalszene, zu der auch das DOK.fest München und die Bamberger Kurzfilmtage gehören, hat Walter Steffen als bedeutende Figur im Dokumentarfilmbereich etabliert. Die Vernetzung und der Austausch zwischen Filmemachern, wie sie durch den Verband Bayerischer Filmfestivals gefördert werden, zeigen die Vielfalt und den Reichtum des bayerischen Filmschaffens. Ob beim Internationalen Bergfilm-Festival Tegernsee oder den Grenzland-Filmtagen Selb, Steffens Werke finden immer wieder ihren Platz im Rampenlicht.
Walter Steffen bleibt eine Quelle der Inspiration für aufstrebende Filmemacher, und sein Erbe wird durch Projekte wie „ALPGEISTER“ lebendig gehalten, das nicht nur die Sehnsüchte der Menschen widerspiegelt, sondern auch die Verbindung zur Natur thematisiert. Auch in Berlin wurde vor einem Jahr eine Retrospektive seiner Arbeiten gefeiert, was seinen interregionalen Einfluss unterstreicht. In der bayerischen Filmlandschaft ist er zweifellos eine herausragende Persönlichkeit.