DeutschlandKielMecklenburg-VorpommernMettenhofParteiRegierungWahlenWrangelsburg

AfD-Erfolg im Osten: Bürger äußern Sorgen und Wahlmüdigkeit!

Am 27. Februar 2025 erzielt die AfD bei Neuwahlen in den östlichen Bundesländern hohe Stimmenanteile. Erfahren Sie mehr über die Motive der Wähler und die politischen Folgen.

Bei der Neuwahl am 27. Februar 2025 erzielte die Alternative für Deutschland (AfD) bemerkenswerte 20,8 Prozent der Stimmen, was eine Verdopplung des Ergebnisses im Vergleich zur vorherigen Wahl darstellt. Besonders in den östlichen Bundesländern wird die AfD zur stärksten Partei in fast allen Wahlkreisen. In Mecklenburg-Vorpommern etwa errang die AfD beeindruckende 35 Prozent der Zweitstimmen, wobei in einigen Wahlkreisen sogar über 70 Prozent erreicht wurden. In der kleinen Gemeinde Wrangelsburg mit 250 Einwohnern stimmten 77 Prozent mit der Erst- und 73 Prozent mit der Zweitstimme für die AfD.

Der ortsansässige Bürgermeister Paul Juds, der parteilos ist, sieht keinen Anlass zur Besorgnis und schlägt vor, die AfD als Junior-Partner in eine mögliche Regierung aufzunehmen. Dennoch äußert Bürgerin Petra Kollhoff-Korth Bedenken hinsichtlich des Wahlergebnisses, erkennt jedoch die Abwesenheit einer Mehrheit von Neonazis unter den Wählern an.

Regionale Unterschiede und Faktoren

In anderen Städten wie Dresden-Gorbitz konnte die AfD 60 Prozent der Zweitstimmen erreichen, bei einer Wahlbeteiligung von nur 41 Prozent. In Brandenburg, speziell in Ortrand, erzielte die AfD 52,53 Prozent der Zweitstimmen. Trotz einer niedrigen Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent und einem geringen Ausländeranteil drücken viele Wähler ihre Besorgnis über Migration und gesellschaftliche Veränderungen aus. In Nitzahn, ebenfalls in Brandenburg, stimmten fast 58 Prozent für die AfD, während einige Bürger ihre Frustration über die politische Lage zum Ausdruck bringen.

Im Gegensatz dazu zeigt sich in Schleswig-Holstein, dass die AfD zur drittstärksten Kraft aufsteigt und in einigen Gemeinden die SPD überholt. In Kiel beispielsweise haben die Grünen mit 22,9 Prozent die Nase vorn, gefolgt von der AfD mit 10,8 Prozent, wobei vor allem im Stadtteil Mettenhof Stimmen für die AfD aufgrund wirtschaftlicher Sorgen und Erfahrungen mit Ausländern abgegeben werden.

Historischer Kontext der Wahlen in Deutschland

Das Wahlverhalten in Deutschland hat sich über die Jahre stark verändert. Die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl fand am 2. Dezember 1990 statt, nur zwei Monate nach der Wiedervereinigung. Bei dieser Wahl waren 60,4 Millionen Personen wahlberechtigt, einschließlich 11 Millionen aus der ehemaligen DDR. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 77,8 Prozent, was ein Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Wahlen war.

Seitdem sind Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland in der Wahlbeteiligung bemerkbar. Während in Westdeutschland die Wahlbeteiligung bei 77,8 Prozent liegt, erreichen die neuen Bundesländer nur eine Durchschnittsbeteiligung von 72,5 Prozent. Diese Diskrepanzen lassen sich durch unterschiedliche politische Sozialisationen und soziale Merkmale erklären.

Bei der Bundestagswahl 2017 erzielte die AfD in Ostdeutschland 21,9 Prozent und in Westdeutschland 10,7 Prozent. Faktoren, die das Abstimmungsverhalten beeinflussen, umfassen sowohl kurzfristige Aspekte wie Spitzenkandidaten als auch langfristige Bindungen an Parteien. Emotionale Verbindungen und die Beurteilung von Kandidaten haben bedeutenden Einfluss auf die Wahlentscheidung, was sich auch in den aktuellen Wahlergebnissen der AfD widerspiegelt.

Referenz 1
www.kn-online.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 4Social: 129Foren: 47