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Viadrina-Student entwickelt App für bessere Integration von Geflüchteten

Al Khal, ein Viadrina-Student, entwickelt die App "Integration Map", um Geflüchteten den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Software wird Ende März 2025 einsatzbereit sein und vereinfacht die Integration in Deutschland.

Der Student Al Khal von der Viadrina Universität in Frankfurt (Oder) entwickelt eine innovative App namens „Integration Map“, die als Schnittstelle zwischen Geflüchteten, Behörden und dem deutschen Arbeitsmarkt fungieren soll. Die technische Umsetzung der App wird Ende März 2025 abgeschlossen sein. Mit diesem Projekt verfolgt Khal das Ziel, die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu verbessern, was eine zentrale Thematik in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion darstellt. Khal, selbst Flüchtling aus Syrien, hat 2015 nach Deutschland gefunden und kennt die Herausforderungen der Integration aus eigener Erfahrung.

Diese Herausforderungen umfassen unter anderem Sprachbarrieren, lange Wartezeiten auf Genehmigungen und komplexe bürokratische Abläufe. Khal besitzt einen Bachelor in Finanzwesen und einen Master in Business Administration und studiert derzeit European Studies. Die Unterstützung erhält er durch das Gründerzentrum der Universität sowie durch die Organisation „ProjectTogether“, die die Entwicklung der Software aktiv mitgestaltet. Die App wird den Nutzern eine benutzerfreundliche Oberfläche bieten, die verschiedene berufliche Möglichkeiten und die dazugehörigen Qualifikationen anzeigt.

Die Funktionen der „Integration Map“

Ein zentrales Element der „Integration Map“ ist die Möglichkeit, einen individualisierten Fünf Punkte-Plan zu erstellen. Dieser Plan soll Geflüchteten helfen, ihre Integration gezielt zu planen. Darüber hinaus ermöglicht die App die Bewerbung für Kurse, Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen. Stadtverwaltungen können die durch die App generierten Daten nutzen, um die Fachkräfteentwicklung in ihren Regionen besser zu steuern.

Khal hat bereits zuvor mit der Plattform „NewStarter“ einen Ansatz zur Vernetzung von Geflüchteten geschaffen. Mit der „Integration Map“ richtet er sich nicht nur an Geflüchtete, sondern auch an junge Fachkräfte, die mit einem Visum oder einer Blue Card nach Deutschland gekommen sind. Der Austausch mit Stadtverwaltungen wurde initiiert, um die Software landesweit bekannt zu machen und deren Implementierung zu fördern.

Hintergrund und Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration

Im Jahr 2015 erlebte Europa einen dramatischen Anstieg an Asylsuchenden, insbesondere in Deutschland. Rund 1,5 Millionen Personen stellten zwischen 2013 und 2016 einen Asylantrag. Diese Fluchtzuwanderung brachte vielfältige Herausforderungen wie die Unterbringung und den Zugang zum Arbeitsmarkt mit sich. Um die Integration zu beschleunigen, wurden institutionelle Änderungen umgesetzt und rechtliche Zugangsbedingungen reformiert. Dennoch braucht ein großer Teil der Geflüchteten im Durchschnitt länger als andere Zuwanderergruppen, um Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden.

Forschungsergebnisse zeigen, dass insbesondere der Aufenthaltsstatus und das Herkunftsland über die Möglichkeiten der Asylsuchenden entscheiden. Während Asylsuchende mit Schutzstatus eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis haben, sehen sich andere Gruppen, wie etwa Geduldete, oft mit Einschränkungen konfrontiert. Darüber hinaus haben viele Geflüchtete ihre Qualifikationen im Herkunftsland erworben, doch diese werden in Deutschland häufig nicht anerkannt, was die Integration zusätzlich erschwert.

Besonders relevant ist auch die Rolle von Sprachkenntnissen und sozialen Netzwerken bei der Integration. Laut Berichten haben 85 Prozent der Asylsuchenden bis 2018 an Sprachkursen teilgenommen. Dennoch bestehen weiterhin erhebliche Hemmnisse, insbesondere für geflüchtete Frauen, deren Erwerbsbeteiligung im Vergleich zu Männern geringer ist. Die Bundesagentur für Arbeit hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Arbeitsmarktzugang von Geflüchteten zu verbessern und hat dabei eine positive Entwicklung festgestellt, auch wenn Herausforderungen bleiben.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Khal’s „Integration Map“ nicht nur eine technische Lösung bietet, sondern auch das Bewusstsein für die unterschiedlichen Hürden der Integration schärft. Die App könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer effizienteren Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Deutschland sein, in einem Land, das trotz aller Herausforderungen weiterhin auf einen Zuwachs an qualifizierten Fachkräften angewiesen ist.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
migrant-integration.ec.europa.eu
Quellen gesamt
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