
In Australien hat ein sexismusbedingter Skandal für breite Empörung gesorgt, nachdem der Radioreporter und Komiker Marty Sheargold abfällige Kommentare über die nationale Frauenfußballmannschaft, die „Matildas“, geäußert hat. Premierminister Anthony Albanese verurteilte die Äußerungen als schockierend, beleidigend und inakzeptabel. Sheargold musste sich für seine verletzenden Bemerkungen entschuldigen, die er im Kontext der Niederlagen der Matildas beim SheBelieves-Cup gemacht hatte.
In einem äußerst derben Vergleich erklärte Sheargold, dass er lieber einen Nagel in die Spitze seines Penis hämmern würde, als sich die Spiele der Matildas anzusehen. Er stellte zudem provokante Fragen, wie ob es „einen Sport für Männer“ gebe, und verglich die Spielerinnen mit Zehnjährigen. Diese unangemessenen Kommentare haben nicht nur zu seiner Trennung von seinem Arbeitgeber, dem Radiosender Triple M, geführt, sondern auch den australischen Fußballverband dazu veranlasst, die Bemerkungen als herabwürdigend abzulehnen und den positiven Einfluss des Frauenteams auf den Sport und die Gesellschaft hervorzuheben.
Öffentliche Reaktionen und Rücktritt
Die Spielerinnen Alex Chidiac und Clare Wheeler äußerten sich in den sozialen Medien entsetzt über Sheargolds Kommentare. Diese Vorfälle kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Matildas erst kürzlich bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2023 das Halbfinale erreicht haben und den vierten Platz belegten, was ihre wachsende Bedeutung im internationalen Fußball unterstreicht.
Die von Sheargold angestoßenen Diskussionen sind nicht nur auf Australien beschränkt. Sexismus im Fußball ist ein weit verbreitetes Problem, das Spielerinnen in vielen Ländern betrifft. Die ehemalige Torhüterin der deutschen Fußballnationalmannschaft, Almuth Schult, hat in Interviews von Diskriminierung und Vorurteilen berichtet, die Frauen im Sport tagtäglich begegnen. Diese Erfahrungen zeigen, dass das Thema Gleichberechtigung im Fußball noch lange nicht abgeschlossen ist.
Ein Blick auf die Karriere von Marty Sheargold
Geboren am 19. Juni 1971, ist Marty Sheargold ein bekannter Stand-up-Comedian, Radio-Moderator und Schauspieler. Er begann seine Radiokarriere in Adelaide und war in verschiedenen TV-Produktionen aktiv, darunter „The Micallef Program“ und „Russell Gilbert Was Here!“. Seine letzten 20 Jahre in der Comedy waren von wiederholten Rückfällen in die Stand-up-Welt geprägt, wo er mit seinen Shows große Erfolge feierte. Jedoch sind die jüngsten Vorfälle nicht die ersten unbequemen Erinnerungen in seiner Karriere; bereits zuvor gab es mehrere Kontroversen, die zu einem Rücktritt und längeren Pausen von seinen Medienverpflichtungen führten.
Zusammengefasst zeigt der Fall von Marty Sheargold nicht nur das anhaltende Problem des Sexismus im Frauenfußball, sondern auch die Notwendigkeit, solche Kommentare nachhaltig zu thematisieren und dafür zu sorgen, dass die Leistungen von Frauen im Sport respektiert und gewürdigt werden. Die Vorfälle rund um die Matildas haben eine Diskussion angestoßen, die über den Fußball hinausreicht und die Gleichstellung in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens einfordert.