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Wolfsburgs Elfer-Wut: Ist der Handspiel-Mythos endlich geklärt?

Im DFB-Pokal-Halbfinale wird Wolfsburg von einem umstrittenen Handelfmeter gegen Leipzig ausgebremst. Ein angespanntes Duell der Emotionen zwischen Kritik und Regelwerk – wer hat recht?

Im DFB-Pokal-Halbfinale zwischen RB Leipzig und VfL Wolfsburg, das sich am 27. Februar 2025 ereignete, sorgte ein umstrittener Handelfmeter für massive Diskussionen. Der Elfmeterpfiff gegen die Wolfsburger fiel in einer Situation, die sowohl von den Spielern als auch von den Fans als fragwürdig angesehen wurde. Torwart Marius Müller, der die Szene aus nächster Nähe beobachtet hatte, war überzeugt, dass es keinen Elfmeter geben sollte. Er äußerte seinen Unmut darüber, dass von seinem Mitspieler Kilian Fischer erwartet wird, „sich den Arm abzuschneiden“, um ein Handspiel zu vermeiden. Diese Äußerung verdeutlicht die enorme Frustration, die der Pfiff auslöste, und den Druck, unter dem Spieler stehen, wenn es um solche Entscheidungen geht. Benjamin Sesko verwandelte den Elfmeter, der Leipzig mit 1:0 in Führung brachte, und äußerte sich überrascht über die schnelle Entscheidung des Schiedsrichters Tobias Reichel.

Reichel hatte die Szene gut im Blick und argumentierte, dass Fischer eine klare Sicht auf den Ball hatte und sein Arm in einer angespannten Position war. Videoschiedsrichter Pascal Müller überprüfte die Situation, forderte jedoch keine erneute Ansicht an, womit die Kontroversen nicht endeten. Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl kritisierte scharf, dass Reichel sich die Bilder nicht erneut anschaute, und bezeichnete die Entscheidung als nicht klar. Diese Begebenheit reiht sich nahtlos in die ständig wachsende Liste an Handspiel-Kontroversen im deutschen Fußball ein.

Handspiel und die Regeln

Das Thema Handspiel ist im Fußball genau definiert und unterliegt den Regeln des International Football Association Board (IFAB). Laut diesen Bestimmungen muss ein Spieler bestraft werden, wenn er den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm berührt oder seinen Körper unnatürlich vergrößert, was ein Handspiel riskiert. Zudem ist das Handspiel auch dann strafbar, wenn die Hand oder der Arm über Schulterhöhe gehoben wird, nachdem der Ball berührt wurde. Eine Ausnahme besteht lediglich, wenn der Ball beim normalen Spiel mit Kopf oder Fuß an die Hand oder den Arm springt. Unabsichtliches Handspiel wird nicht bestraft, wenn das Handspiel beispielsweise aus einer Torvorlage resultiert, doch dies liegt im Ermessen des Schiedsrichters.

Ein weiterer relevanter Aspekt ist die Wahrnehmung der Schiedsrichter in kritischen Spielsituationen. So wurde im DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund ein Handelfmeter verhängt, der ebenfalls zu hitzigen Diskussionen führte. Der Schiedsrichter Tobias Stieler benötigte fast vier Minuten, um zu seiner Entscheidung zu gelangen. Er verteidigte den Elfmeter mit der Begründung, dass der Arm von Jamie Bynoe-Gittens nicht „ganz eng“ am Körper war, sondern „leicht abgewinkelt“. Dortmundssportdirektor Sebastian Kehl kritisierte die Entscheidung und stellte fest, dass es sich nicht um einen Elfmeter handele.

Kontroversen und Meinungen

Die Diskussion um Handspielentscheidungen zeigt, wie stark die Meinungen über die richtige Anwendung der Regeln auseinandergehen können. Während Fußballfans und Experten die Entscheidungen hinterfragen, erklären Schiedsrichter ihre Entscheidungen häufig damit, dass sie die Spielsituation live und in Echtzeit beurteilen mussten. Auch in Leipzig war die Meinung über die Schiedsrichterentscheidung gespalten. David Raum, ein Spieler von Leipzig, zeigte jedoch Verständnis für den Unmut der Wolfsburger und wies auf die Schwierigkeiten hin, Flanken zu blocken, ohne ein Handspiel zu provozieren.

Die jüngsten Ereignisse haben jedoch auch gezeigt, dass es innerhalb des DFB-Pokals und in der Bundesliga immer wieder zu umstrittenen Momenten kommt, die die Debatte um Handspiel und Videobeweis neu entfachen. Die Auslegung dieser Regeln bleibt ein kontroverses Thema, das die Gemüter im deutschen Fußball immer wieder erhitzt.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.welt.de
Referenz 3
praxistipps.focus.de
Quellen gesamt
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