
Die Biennale für aktuelle Fotografie, die seit 2005 alle zwei Jahre in der Rhein-Neckar-Region stattfand, wird nach zwanzigjährigem Bestehen eingestellt. Diese Entscheidung wurde aufgrund der angespannten finanziellen Lage getroffen, die sich weiter verschärfte, nachdem die BASF bereits im März 2023 angekündigt hatte, sein finanzielles Engagement nach 2024 zu beenden. Trotz intensiver Gespräche zur zukünftigen Finanzierung konnten die erforderlichen Mittel nicht in ausreichender Höhe beschafft werden, was zur Absage der Biennale 2024 führte, wie ZVW berichtet.
Die Biennale für aktuelle Fotografie entwickelte sich aus den Fototagen Herten, die von 1991 bis 2001 stattfanden. Die erste Veranstaltung im neuen Format fand vom 16. Juni bis 10. Juli 2005 statt. Seither wurden zahlreiche Ausstellungen zu Themen wie „Contemporary American Photography“ und „Die Kunst Deutsche(r) zu sein“ in verschiedenen Städten einschließlich Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg präsentiert. Renommierte Fotografen wie Isolde Ohlbaum und Larry Fink hatten ihre Arbeiten ausgestellt, und es wurden auch Vorträge, Symposien und Filmprogramme angeboten, um die künstlerische Auseinandersetzung zu fördern, wie Wikipedia anmerkt.
Finanzielle Herausforderungen im Kulturbereich
Die Schließung der Biennale offenbart die drängenden finanziellen Herausforderungen, mit denen viele Kulturschaffende konfrontiert sind. Oftmals haben freischaffende Künstler unregelmäßige Einkommen, und kostspielige Projekte wie Ausstellungen benötigen oft externe Finanzierungen. Banken bieten spezielle Kredite speziell für Künstler an, die flexibel gestaltet sind und sich an deren Einkommenssituation anpassen. Darüber hinaus unterstützen staatliche und europäische Förderprogramme kreative Projekte, die von der Kulturstiftung des Bundes eine Förderung von bis zu 50 % der Projektkosten erhalten können, wie aus dem Bericht auf Kulturfalter hervorgeht.
Die Biennale wurde im vergangenen Jahr aufgrund des Gaza-Kriegs abgesagt, nachdem antisemitisch bewertete Posts eines Kurators auf Social Media aufgetaucht waren. Diese Absage stieß auf Unverständnis bei den drei verantwortlichen Kuratoren, die die Bedeutung der Biennale für die regionale und internationale Fotografie-Szene betonten. Die Biennale verbindet kulturelle Institutionen über zwei Bundesländer hinweg und hat durch ihre Vielzahl an Veranstaltungen einen wertvollen Beitrag zur Kunstszene geleistet.
Vor diesem Hintergrund ist die Schließung der Biennale für aktuelle Fotografie ein alarmierendes Zeichen für die zukünftige Entwicklung kultureller Projekte in Deutschland. Künstler und Veranstalter müssen sich continue auf die Suche nach Finanzierungsquellen begeben, um innovative Kunstprojekte zu realisieren und den kulturellen Austausch aufrechtzuerhalten.