
Die Jahreshauptversammlung der Kickers Offenbach (OFC) fand im VIP-Raum des Stadions am Bieberer Berg statt. Präsident Joachim Wagner informierte die Mitglieder über die aktuelle finanzielle Situation des Vereins. In seiner Ansprache thematisierte Wagner einen Rückgang der Sponsoring-Einnahmen sowie steigende Kosten, die die Zukunft des Vereins belasten. Insgesamt konnten 3.258 Mitglieder im Jahr 2024 verzeichnet werden, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 3.137 Mitgliedern im Jahr 2023 darstellt.
Ein zentrales Thema der Versammlung war der Verkauf von 4% der OFC GmbH. Die Mitglieder stimmten diesem Schritt zu, was einen Erlös von 695.000 Euro zur Folge hatte. Dieses Geld soll in den Etat der kommenden Saison investiert werden, um die finanzielle Situation des Vereins zu verbessern und um im Wettbewerb mit der Ligaspitze mithalten zu können. Wagner betonte, dass die Einnahmen aus Ticketverkäufen allein nicht ausreichten, um die laufenden Kosten zu decken.
Finanzielle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Schatzmeister Thomas Zahn berichtete detailliert über die finanziellen Zahlen: Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 1.851.401 Euro, während die Ausgaben bei 1.352.000 Euro lagen, was zu einem Minus von 84.159 Euro führte. Für die Saison 2023/24 wird zudem ein Jahresfehlbetrag von 2,23 Millionen Euro prognostiziert. Um diese Herausforderungen zu meistern, sieht Wagner die Notwendigkeit, die Kosten zu senken, wenn die Einnahmen nicht steigen.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war der Antrag zur Verteilung von Freikarten an Schulen, welcher mit 47 Stimmen dafür, 55 dagegen und 32 Enthaltungen abgelehnt wurde. Auch die Entscheidung zu einem Abschied des OFC von der Plattform X (ehemals Twitter) fand in der Versammlung Beachtung.
Wahlen und Vereinsaktivitäten
Die Wahl des Verwaltungsrats wurde en bloc durchgeführt, wobei Alessio Knecht und Thomas Horsch ohne Gegenstimme gewählt wurden. Torsten Möller wurde als neuer Vizepräsident gewählt. In diesem Zusammenhang lobte Wagner die Ehrenamtlichen und die rege Unterstützung der Mitglieder. Zudem berichteten verschiedene Abteilungsleiter über Aktivitäten und Erfolge ihrer Abteilungen, darunter Darts und Cheerleading.
Erziehungsarbeit und die Förderung junger Talente wurden ebenfalls thematisiert, da diese Aspekte als wichtig für die zukünftige Entwicklung des Vereins angesehen werden. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit betont, die Mitgliederzahl und das Engagement in der Stadt Offenbach zu verbessern.
Um die Sponsoring-Situation zu optimieren, ist es wichtig, klare und transparente Verträge zu gestalten. Sponsoring stellt eine vertraglich definierte Beziehung zwischen dem Verein und einem Unternehmen dar und umfasst meist Werberechte in Vereinsmedien oder auf Veranstaltungen. Diese Einnahmen sind jedoch steuerpflichtig und müssen in der Buchhaltung korrekt erfasst werden, wie deutsches-ehrenamt.de unterstreicht.
Die Kickers Offenbach stehen also vor großen Herausforderungen, sehen jedoch auch Chancen zur Verbesserung ihrer finanziellen Lage und Förderung ihrer Mitglieder. Die positive Beteiligung und Diskussion während der Jahreshauptversammlung ist ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft des Vereins.