
Am 25. Februar 2025 wurde der Tod von Clint Hill bekannt, der als einer der am meisten geachteten Geheimdienstmitarbeiter in die Geschichte eingehen wird. Er verstarb im Alter von 93 Jahren in seinem Zuhause in Belvedere, Kalifornien. Obwohl die Todesursache nicht veröffentlicht wurde, bleibt Hill untrennbar mit einem der tragischsten Momente in der amerikanischen Geschichte verbunden: dem Attentat auf Präsident John F. Kennedy.
Hill war am 22. November 1963 während der Fahrt des Präsidenten in Dallas, Texas, im Einsatz. Zusammen mit First Lady Jacqueline Kennedy und anderen Begleitern saß er im Fahrzeug hinter Kinsey. Als die tödlichen Schüsse fielen, sah der aufmerksame Hill den Präsidenten schlaff in seinem Sitz sinken und handelte instinktiv. Er sprang auf das Trittbrett der Limousine und half Jacqueline Kennedy, die sichtlich schockiert war, zurück in den Wagen zu gelangen. Historiker sind sich einig, dass seine schnelles Eingreifen das Leben der First Lady rettete, aber Hill litt bis zu seinem Lebensende unter dem Gefühl, seinem Dienst nicht gerecht geworden zu sein, weil er Kennedy nicht schützen konnte.
Die Nachwirkungen des Attentats
Nach dem Attentat hatte Hill mit schweren seelischen Folgen zu kämpfen. Er litt an posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), die oft bei Menschen zunehmende Schwierigkeiten in ihrem Alltag mit sich bringt. Studien zeigen, dass PTBS in der Vergangenheit, insbesondere nach einem traumatischen Ereignis wie einem Attentat oder Krieg, auftreten kann. Hill begann zu trinken, um mit seinen Albträumen und den Erinnerungen an diesen schrecklichen Tag klarzukommen.
Trotz seiner persönlichen Schwierigkeiten setzte Hill seine Karriere fort und arbeitete bis zur Präsidentschaftswahl 1964 für Kennedys Witwe. Er spielte eine wichtige Rolle im Weißen Haus unter Präsident Lyndon B. Johnson und stieg zum Chef der Präsidentenschützer des Secret Service auf. Insgesamt blieb Hill im Dienst und wurde für seinen unerschütterlichen Einsatz geehrt, bevor er 1975 in den vorzeitigen Ruhestand trat, um sich von dem psychischen Druck zu erholen.
Ein Vermächtnis der Erinnerungen und Ehrungen
Clint Hill wird nicht nur für seine Dienste an der Spitze der amerikanischen Sicherheitskräfte erinnert, sondern auch für seine Autorentätigkeit. Er verarbeitete seine Erlebnisse in mehreren Büchern, darunter „Mrs. Kennedy and Me“ und „Five Days in November“, die viele Aspekte seiner Zeit im Secret Service beleuchten. Auch 2018 wurde ihm für seine Verdienste die Theodore Roosevelt Rough Rider Award verliehen, die höchste zivile Auszeichnung Norddakotas.
Er hinterlässt nicht nur seine Erinnerungen und Erfahrungen, sondern auch einen bleibenden Eindruck in der Wahrnehmung von PTBS, die oft lange Zeit nicht ernst genommen wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden psychische Beschwerden von Soldaten als einfache Schwäche angesehen, erst später erkannte man die gravierenden Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen auf die menschliche Psyche. Dies widerspiegelt die komplexe Geschichte von PTSD und den Kampf um Anerkennung und Unterstützung für die Betroffenen, wie in der wissenschaftlichen Diskussion über kriegsbedingte Traumata deutlich wird.
Clint Hill wird in einer privaten Trauerfeier in Washington, D.C., geehrt werden, über die noch Details bekannt gegeben werden sollen. Sein Leben wird als ein Beispiel für Loyalität, Pflichtbewusstsein und den hohen Preis gewürdigt, den viele Menschen im Dienst der Gesellschaft zahlen müssen.