In einem Interview mit dem Staatsfernsehen hat Wladimir Putin den USA eine Zusammenarbeit beim Abbau seltener Erden in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine angeboten. Dies geschieht inmitten der anhaltenden geopolitischen Spannungen und einem globalen Wettlauf um kritische Mineralien. Laut Tagesspiegel verfügt Russland über große Lagerstätten seltener Erden, die sich nicht nur in den besetzten Gebieten der Ukraine, sondern auch in anderen Regionen wie dem Hohen Norden, dem Kaukasus, Sibirien und dem Fernen Osten befinden.
Putins Angebot folgt einer Videokonferenz, in der der russische Präsident mit Ministern und anderen Staatsvertretern über die Entwicklung des Rohstoffabbaus und die Nutzung dieser Vorkommen diskutierte. Hintergrund der Situation ist, dass Russland seit dem Einmarsch vor drei Jahren nahezu ein Fünftel des ukrainischen Territoriums kontrolliert, einschließlich der seit 2014 annektierten Krim. Diese geopolitische Dynamik hat auch US-Präsident Donald Trump dazu veranlasst, von Kiew den Zugriff auf diese Rohstoffvorkommen als spezielle Kompensation für die US-amerikanische Unterstützung der Ukraine zu verlangen, so die Allgäuer Zeitung.
Der Wettlauf um seltene Erden
Die Relevanz seltener Erden hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da sie für die Herstellung von Technologien entscheidend sind, die im Zuge der vierten industriellen Revolution und zur Bekämpfung der Klimakrise entwickelt werden. In diesem Zusammenhang sind kritische Mineralien wie Lithium und Kobalt besonders gefragt. Laut IPG Journal ist die Kontrolle über diese Ressourcen zunehmend umkämpft, vor allem, weil China mehr als 60% der globalen Herstellungskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien kontrolliert.
Die geopolitischen Spannungen, die sich durch den Wettbewerb um solche Ressourcen verstärken, sind nicht nur lokal, sondern haben auch globale Implikationen. Historisch betrachtet hatten Imperien geschlossene wirtschaftliche Versorgungsketten; das Ende der amerikanischen Unipolarität in der geopolitischen Landschaft führt jedoch dazu, dass alte Mächte neue Wege der Zusammenarbeit mit rohstoffreichen Ländern suchen müssen.
Chinas aggressive Rohstoffstrategie, insbesondere im Bereich seltener Erden, hat nicht nur die Dynamik des globalen Handels verändert, sondern auch den Zugang zu kritischen Ressourcen komplizierter gestaltet. Der Vorschlag Putins, sich beim Abbau seltener Erden mit den USA zusammenzuschließen, könnte sowohl als strategischer Schritt zur Festigung russischer Geopolitik als auch als Teil eines größeren globalen Spiels um Einfluss und Ressourcen betrachtet werden.