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Zukunft für Südthüringen: Neue Wege der interkommunalen Kooperation

Am 24.02.2025 startet ein neues Studienprojekt der Bauhaus-Universität Weimar, das interkommunale Kooperationen in Südthüringen fördert. Ziel ist die Stärkung nachhaltiger regionaler Entwicklung durch Mobilität, Energie und Bildung.

Ein aktuelles Semesterprojekt an der Bauhaus-Universität Weimar beleuchtet vielversprechende Wege für die Zusammenarbeit von südtäuscherlandkommunen. Die Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit Akteur*innen vor Ort stattfand, befasst sich mit relevanten Themenfeldern wie Mobilität, Energie, Identität, Bildung und zivilgesellschaftlichem Engagement. Laut der Bauhaus-Universität Weimar ist das Ergebnis dieser Bemühungen eine positive Wahrnehmung der interkommunalen Kooperation zwischen den Städten Suhl, Zella-Mehlis und umliegenden Gemeinden.

Die Studie zeigt, dass eine sinnvolle Einbindung verschiedener gesellschaftlicher Akteure zukunftsfähige Strukturen fördert. Formale und institutionelle Kooperationen, wie etwa im Bereich der Energieversorgung, sind Teil der Verflechtungen, während informelle und gesellschaftliche Zusammenarbeit den lokalen Kooperationswillen demonstriert. Diese ersten Effekte sind bereits spürbar, insbesondere im Bereich Kultur und Ehrenamt. André Knapp, Oberbürgermeister von Suhl, hebt die Bedeutung der Kooperation für die wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität der Region hervor.

Kollaboration als Schlüssel zur Regionalentwicklung

Das Projekt ist nicht nur ein akademisches Vorhaben, sondern auch Teil des interdisziplinären Projekts „Räume in Transformation Thüringen“ (RiTT). Dank der Förderung durch universitäre Mittel im Rahmen der „NEB.Regionallabore“ erhalten Studierende die Möglichkeit, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln. Diese Expertise wird in Planungsprozesse der Region eingebracht, was die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis stärkt. Die Projektergebnisse werden voraussichtlich ab April/Mai 2025 veröffentlicht.

Die regionale Zusammenarbeit steht im Kontext übergreifender Herausforderungen, die auch andere Regionen in Deutschland zur Zielrichtung ihrer Planungen machen. So wird in einem Forschungsprogramm des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) interkommunale Kooperation als ein Lösungsansatz für die Wohnungsknappheit untersucht. In diesem Rahmen identifiziert das Difu-Forschungsteam, gemeinsam mit den Modellregionen Städteregion Aachen, Mittlerer Oberrhein, Hochrhein-Bodensee und Berlin-Brandenburg, wirksame Vorgaben für den Bedarfsgerechten Wohnungsbau.

Das Difu-Forschungsteam zielt darauf ab, Instrumente für die Wohnungsversorgung zu entwickeln und durch internationale Erfahrungen zu bereichern. Ein Augenmerk liegt dabei auf praktikablen, kooperativen Konzepten, die den Wohnraummangel abmildern sollen. Dies umfasst beispielsweise die Anpassung bestehender raumordnerischer Instrumente zur Wohnsiedlungsentwicklung, die bereits in zahlreichen Modellkommunen erprobt werden.

Nachhaltige Entwicklung im Fokus

Die Herausforderungen sind nicht nur lokal, sondern erfordern auch globale Unterstützung. Die GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) engagiert sich in der urbanen Entwicklung und fördert ein ausgewogenes Miteinander der Interessen verschiedener Akteure. Die Organisation orientiert sich dabei an internationalen Vereinbarungen wie der Agenda 2030 und dem Pariser Klimaabkommen. Sie setzt sich für einen Interessenausgleich sowie die nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden ein.

Durch eine enge Zusammenarbeit mit Regierungen und Verwaltungen möchte die GIZ regionale Potenziale nutzen und faire Chancen für alle Bürger schaffen. Dies beinhaltet Beratung zur Verbesserung kommunaler Dienstleistungen und zur Förderung bürgernaher, wirtschaftlicher Lösungen. Ziel ist es, inklusive und resilientere städtische Räume zu schaffen, die nicht nur ökologischen Kriterien genügen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärken.

In der Summe zeigen diese Projekte, dass die Kombination aus interkommunaler Zusammenarbeit, wissenschaftlichem Know-how und Unterstützung durch Organisationen wie die GIZ entscheidend für die regionale Entwicklung ist.

Für weitere Informationen zu den Projekten und Möglichkeiten der Beteiligung können Interessierte Anton Brokow-Loga, Projektleiter RiTT, unter der Telefonnummer 03643/58 26 47 oder per E-Mail unter anton.brokow-loga[at]uni-weimar.de kontaktieren.

Referenz 1
www.uni-weimar.de
Referenz 2
difu.de
Referenz 3
www.giz.de
Quellen gesamt
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