
Die Bundestagswahl 2025 im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, speziell im Wahlkreis 65, hat eine klare Wende in der politischen Landschaft gebracht. Die Wähler entschieden sich überwiegend für die Alternative für Deutschland (AfD), die beeindruckende 41,2% der Zweitstimmen erhielt. Dies stellt einen Anstieg von 16,1% im Vergleich zur letzten Wahl 2021 dar, wie maz-online.de berichtet.
Die Christdemokraten (CDU) folgten mit 16% der Stimmen, während die Sozialdemokraten (SPD) nur 12,4% erreichen konnten. Die Wahlbeteiligung lag bei 79,5%, was einen Anstieg von 5,4 Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl darstellt. Der Landkreis gehören 25 Gemeinden an, wovon einige zweisprachig (deutsch und niedersorbisch) sind.
Direktkandidaten und Wahlergebnisse
Im Wahlkreis traten insgesamt sieben Direktkandidaten an. Birgit Bessin von der AfD wurde mit 43,4% der Erststimmen als Direktkandidatin gewählt. Ihr Vordermann Knut Abraham (CDU) erhielt 18,3%, gefolgt von Hannes Walter (SPD) mit 16,6%. Die weiteren Kandidaten, wie Klaus-Günter Karich von der Linken und Sandra Raddatz von den Freien Wählern, erzielten 12% und 5,3% der Erststimmen, während die FDP und die Grünen nur 2,9% bzw. 2% verzeichnen konnten, was die enormen Schwierigkeiten der Regierungsparteien während der Wahl unterstreicht.
Die Wahl fiel in einen Kontext, in dem die Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung (SPD, Grüne, FDP) deutlich spürbar war. Nach Einschätzungen des Deutschlandfunks, hat die SPD das schlechteste Wahlergebnis in ihrer Geschichte eingefahren und kann nur auf 16,5% bauen. Dies ist ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Partei siegreiche Wahlergebnisse erzielte.
Politische Trends und soziodemografische Einblicke
Die AfD hat im Wahlkreis sogar 20,2 Prozentpunkte mehr als im bundesweiten Vergleich erhalten. Dieses Ergebnis spiegelt sich in der statistischen Struktur des Wahlkreises wider, wo die Einwohnerdichte bei 66 pro km² liegt und der Ausländeranteil lediglich 4,7% beträgt. Weitere soziodemografische Daten zeigen, dass 39,8% der Bevölkerung 60 Jahre oder älter sind, und das Nettoeinkommen pro Person bei 22.050 Euro jährlich liegt.
Die Wahlrechtsreform, die im Juli 2024 in Kraft trat, hat die politischen Rahmenbedingungen verändert. Künftig sind die Sitze nur noch nach Zweitstimmen besetzt, und die Abgeordnetenzahl wurde auf 630 begrenzt. Diese neuen Regelungen könnten die politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland nachhaltig beeinflussen.
Der Wahlkampf war von Themen wie Zuwanderungspolitik und sozialer Sicherheit geprägt, die stets höchste Priorität für die Wähler hatten. Während die AfD von der allgemeinen Unzufriedenheit profitierte, geriet die SPD ins Hintertreffen. Bemerkenswert ist, dass während der Wahl etwa 15% der Wählerschaft der SPD zutrauten, wichtige gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern.