
Die Bundestagswahl 2025 in Niedersachsen ist abgeschlossen, und die ersten Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild für die SPD. Ministerpräsident Stephan Weil kommentierte die Wahlniederlage seiner Partei und stellte klar, dass er diese nicht persönlich nehme. „Bundestagswahlen und Landtagswahlen sind unterschiedliche Ereignisse“, so Weil. Dennoch spiegelt sich in den Zahlen eine besorgniserregende Entwicklung wider.
Die SPD kam laut ersten Hochrechnungen auf 23,2 Prozent der Stimmen in Niedersachsen, was im Vergleich zu den letzten Wahlen einem dramatischen Rückgang von fast 10 Prozentpunkten entspricht. Im Bundesdurchschnitt fiel die SPD auf 16,5 Prozent. Der Ministerpräsident betonte, dass der Rückgang in Niedersachsen seinem Gefühl nach nicht dramatisch sei, da der Vorsprung der SPD im Vergleich zu vorherigen Wahlen ähnlich geblieben sei. Dieser Wahlabend habe vielen Parteien, speziell der SPD, Anlass zum Nachdenken gegeben, so Weil weiter.
Ergebnisse und Reaktionen der Parteien
Die CDU konnte hingegen von diesem Wahlausgang profitieren und legte um 3,5 Prozentpunkte auf 27,7 Prozent zu, was sie zur stärksten Kraft in Niedersachsen machte. Bemerkenswert ist die AfD, die sich mit einem Zuwachs von 10,8 Prozentpunkten auf voraussichtlich 18,2 Prozent zur drittstärksten Partei etablierte. Die Grünen hingegen verloren 4,4 Prozent und erreichen etwa 11,7 Prozent. Auch die FDP büßte 6,1 Prozent ein und kommt auf 4,4 Prozent. Im Gegensatz dazu kann die Linke ihren Stimmenanteil auf 7,7 Prozent steigern.
In der politischen Diskussion nach der Wahl äußerte CDU-Chef Sebastian Lechner den Wunsch nach einer schnellen Regierungsbildung. Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD zeigte sich enttäuscht über das Wahlergebnis. Auch die hohe Wahlbeteiligung von 76,2 Prozent, die damit mehr als im Jahr 2021 (74,7 Prozent) lag, könnte für viele eine Überraschung sein. In einigen Dörfern im Landkreis Aurich gab es sogar zeitweise Engpässe bei den Stimmzetteln.
Folgen für die Regierungsbildung in Niedersachsen
Für die Zukunft der SPD könnten die negativen Ergebnisse Konsequenzen haben. Die Koalition mit FDP und den Grünen, die zurzeit in Rheinland-Pfalz besteht, zeigt, dass selbst erfolgreiche Parteien vor Herausforderungen stehen können. In Niedersachsen müssen die Wahlausgänge möglicherweise auch die dortige Regierungspolitik beeinflussen. Die aktuelle Regierungskoalition in Rheinland-Pfalz hätte keine Mehrheit mehr, was für die SPD zusätzliche Probleme bereithält.
Folglich stellt sich die Frage, wie sich die politischen Kräfte im Land neu orientieren werden. Die Reaktionen auf die Wahlergebnisse sind bereits in vollem Gange, und die kommenden Wochen könnten entscheidend für die künftige Regierungsbildung in Niedersachsen werden.