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AfD Triumphiert in Thüringen: Historische Wahl oder Warnsignal?

Die AfD erzielt bei der Bundestagswahl im Osten 34%, dominiert in Thüringen mit 38,8%. Verfassungsschutz beobachtet die Partei als rechtsextremistisch. Was bedeutet das für die politische Landschaft?

Bei der aktuellen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zeigt sich die Alternative für Deutschland (AfD) als klare dominierende Kraft in Ostdeutschland. Laut einer Hochrechnung des ZDF erzielt die AfD in den fünf neuen Bundesländern und Ostberlin beeindruckende 34 Prozent der Stimmen. Dies bedeutet, dass die Partei mehr Stimmen erhält als die SPD, die Grüne und die FDP zusammen, deren Ergebnisse sich auf 11,3 Prozent, 6,8 Prozent und 3,3 Prozent belaufen. Auch die Union, die mit 17,8 Prozent antritt, bleibt hinter den AfD-Stimmen zurück, die fast doppelt so hoch sind. Die Linke und die Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommen auf 13,2 Prozent und 10,2 Prozent, während der Verfassungsschutz die AfD weiterhin als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet.

Besonders auffällig ist die Situation in Thüringen, wo die AfD mit einer Stimmenanzahl von 38,8 Prozent bei den Wahlen deutlich dominiert. Ausgezählt sind hierbei 2960 von 2994 Wahlbezirken. Als klarer Wahlsieger kann sich der AfD-Politiker Björn Höcke feiern lassen, der das Ergebnis als historisch einstuft. Unter anderem verweist CDU-Vize Christian Hirte auf das hohe AfD-Ergebnis als ein “Warnsignal für das ganze Land”.

Wahlbeteiligung und Stimmenverteilung

Die CDU erreicht in Thüringen lediglich 18,5 Prozent, während die Linke mit 15,1 Prozent etwas hinter der AfD liegt. Interessant ist, dass die Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 9,4 Prozent und die SPD mit gerade 8,7 Prozent ebenfalls unter den Erwartungen bleiben. Höcke hat betont, dass die AfD-Kandidaten in der Lage sind, sieben von acht Wahlkreisen in Thüringen zu gewinnen. Nur Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow, der seinen Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II mit 36,8 Prozent gewinnt, kann der AfD einige Stimmen entziehen. Der AfD-Kandidat Alexander Claus landet mit 26,7 Prozent auf dem zweiten Platz.

Kontext und gesellschaftliche Relevanz

Die steigenden Wahlergebnisse der AfD im Osten Deutschlands sind der Hintergrund eines größeren Trends. Gemäß Statistik des Verfassungsschutzes gibt es in Deutschland im Jahr 2023 ein potenzielles gewaltorientiertes rechtsextremistisches Personenpotenzial von etwa 14.500 Personen, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Die Gesamtzahl rechtsextremistischer Personen liegt bei ca. 40.600 Personen.

Auch die rechtsextremistischen Straftaten haben zugenommen. Im Jahr 2023 wurden 25.660 Delikte verzeichnet, was einer Steigerung um 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten erreichte 1.148, ein Anstieg von 13,0 Prozent im Vergleich zu 2022. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Themen Migration und Asyl für Rechtsextremisten zunehmend an Bedeutung gewinnen, ein Kontext, der auch die Wahlentscheidungen vieler Wähler beeinflussen könnte.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.tag24.de
Referenz 3
www.verfassungsschutz.de
Quellen gesamt
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