
Papst Franziskus, 88 Jahre alt, sieht sich gegenwärtig mit ernsthaften gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert. Die medizinische Lage wird als komplex bewertet, mit einer „polymikrobiellen Infektion der Atemwege“ und einer Entzündung beider Lungenflügel. Ärzte des Gemelli-Krankenhauses und des Vatikans betonen, dass der Papst nicht in Lebensgefahr ist, jedoch geriet er am Samstag in heftige Atemnot und musste mit Sauerstoff stabilisiert werden. Der Papst befindet sich derzeit im zehnten Stock der Gemelli-Klinik, wo er isoliert ist, kaum Besuch empfängt und alle Termine abgesagt hat, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
In diesem Zusammenhang haben erste Kardinäle bereits über ein mögliches Ende des Pontifikats spekuliert. Diese Äußerungen werden jedoch von anderen als unbegründete Spekulationen abgetan. Franziskus selbst hat in einem Brief an den Kardinalkämmerer erklärt, dass er im Falle medizinischer Gründe über einen Rücktritt nachdenken könnte. Dies schlägt Wellen in der Berichterstattung und innerhalb des Vatikans, besonders in den konservativen Kreisen, die eine Rückkehr zu traditionellen Werten fordern und Reformen des Papstes zurückdrehen möchten.
Gesundheitszustand des Papstes
Am Freitag, dem 21. Februar, fand eine Pressekonferenz statt, bei der die gesundheitliche Situation des Papstes thematisiert wurde. Trotz der ernsten Lage, die von verschiedenen medizinischen Fachleuten als ernst, aber nicht ausweglos beschrieben wird, gibt es große Besorgnis über die Zukunft des Papstamtes. Ein Rücktritt würde das nächste Konklave ins Spiel bringen und möglicherweise zu einer politischen Neuordnung innerhalb der Kirche führen.
Die Spekulationen über einen Rücktritt werden durch die aktuellen Umstände geschürt, doch Kardinal Giovanni Battista Re hat diese Gerüchte zurückgewiesen. In einem Statement versicherte er, dass der Papst die volle Kontrolle über seine Entscheidungen habe und es im Moment keine Überlegungen zu einem Rücktritt gäbe. Dies sorgt für etwas Beruhigung innerhalb der Kirche und der Gläubigen, erklärt der Spiegel.
Die Zukunft der Kirche und das Erbe von Franziskus
In der politischen Arena sorgt Franziskus ebenfalls für Aufsehen. Besonders in den USA gibt es Spannungen zwischen seinem Lager und den Gefolgsleuten von Donald Trump, besonders hinsichtlich der Migrationspolitik. Der Papst hat in einem offenen Brief an US-Bischöfe betont, dass nicht alle Einwanderer ohne Papiere Kriminelle seien, und zu einer Menschlichkeit aufgerufen. In den Augen vieler könnte ein Nachfolger verhindern, dass diese Linie fortgesetzt wird, was die Erwartungen an das kommende Konklave erhöht.
Zusätzlich gibt es einen neuen Einblick in die vergangenen elf Jahre des Pontifikats. Franziskus‘ Autobiografie, die kürzlich erschienen ist, gibt Aufschluss über seine Gedanken und Motivationen. Sie behandelt auch die Phase des Nebeneinanders mit Benedikt XVI. und enthält zahlreiche persönliche Anekdoten. In dieser Hinsicht ist das neue Buch „El sucesor“ (Der Nachfolger) besonders aufschlussreich, da es die Dynamik zwischen den beiden Päpsten beleuchtet, wie auf domradio.de berichtet wird.
Franziskus lässt keinen Zweifel daran, dass er einen Rücktritt nicht kategorisch ausschließt, im Moment jedoch keinen Anlass sieht, diesen Schritt zu gehen. Der Dialog und die Annäherung in der Kirche bleiben für ihn von großer Bedeutung, während er auch die Fehler der Vergangenheit reflektiert.