
Die Formel 1 steht vor einem bedeutenden Umbruch, der die Zukunft des Motorsports maßgeblich beeinflussen könnte. Seit 2006 sind in der Königsklasse des Motorsports V8-Motoren im Einsatz, seit 2014 dominiert die Turbo-Hybrid-Technologie. Eine entscheidende Stimme in dieser Debatte ist FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, der eine mögliche Rückkehr der beliebten V10-Motoren unterstützt, jedoch unter der Voraussetzung, dass diese mit nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden können. Dies könnte die Nostalgie der Fans für den markanten Sound der V10-Motoren wiederbeleben, der in den letzten Jahren zugunsten einer leiseren Motorenlandschaft verloren ging, was viele Fahrer und Fans als Nachteil empfinden.
Ab 2026 wird die Formel 1 mit einem neuen Motorenreglement aufwarten, das nicht nur Turbo-Hybrid-Antriebsstränge mit 1,6-Liter-V6-Verbrennungsmotoren einführt, sondern auch den Hybridanteil auf 50 % anhebt. Ben Sulayem hebt hervor, wie wichtig es ist, die Kostenkontrolle in der Forschung und Entwicklung sicherzustellen, um sowohl etablierten Herstellern als auch Neueinsteigern faire Wettbewerbsbedingungen zu bieten. Formel-1-Chef Stefano Domenicali äußert sich ebenso positiv zur Überprüfung der aktuellen Motorenformel und betont die Relevanz funktionierender nachhaltiger Kraftstoffe.
Die Eckpunkte des neuen Reglements
Das neue Motorenreglement wurde im Rahmen eines Vertrages seit Juli 2021 von prominenten Herstellern wie Mercedes, Ferrari, Renault, RB Powertrains, Audi und Porsche genehmigt. Die Kernpunkte des Reglements umfassen:
- Einführung eines Budgetdeckels
- Wegfall der MGU-H
- Erhöhung des Anteils elektrischer Leistung auf 50 %
- 100 % nachhaltiger Kraftstoff ab 2026
- Start des Reglements im Jahr 2026
Diese neuen Regelungen, die im Laufe der letzten Jahre entworfen wurden, sind geplagt von internen Konflikten und Diskussionen über die Bedingungen für den Einstieg neuer Motorenlieferanten. Audi und Porsche haben klar nach definierten Regeln gefordert, bevor sie eine Teilnahme an der Formel 1 zusichern. Besonders interessant ist, dass RB Powertrains als Neuling gilt, da sie lediglich die Nutzungsrechte für Hondas geistiges Eigentum pachten.
Nachhaltigkeit im Motorsport
Die Formel 1 hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dazu gehört auch die Entwicklung eines 100 % nachhaltigen Kraftstoffs, der bereits erste Tests bei den Motorenherstellern durchläuft. Laut formel1.de besteht der Kraftstoff aus Biokraftstoffen der zweiten Generation, die aus nicht essbaren Bioabfällen hergestellt werden. Die FIA strebt an, sofort einen höheren Anteil an Biokraftstoffen vorzuschreiben, um den ökologischen Fußabdruck des Sports zu reduzieren.
Insgesamt verspricht die neue Motorenformel der Formel 1 nicht nur eine technische Revolution, sondern auch einen bedeutenden Schritt in Richtung Umweltfreundlichkeit. Die Fans warten gespannt darauf, wie sich die neuen Motoren und der innovative Kraftstoff in der Praxis auswirken werden. Bis zur offiziellen Einführung des Reglements sind jedoch noch viele Fragen offen, und die Reaktionen der Anhänger bleiben abzuwarten.