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Bairisch unter Druck: Antrag zur Minderheitensprachen-Anerkennung!

Am 22. Februar 2025 hat der Förderverein für Bairische Sprache einen Antrag an die Staatsregierung gestellt, um Bairisch als Minderheitensprache anzuerkennen. Dies folgt auf eine Petition mit über 22.000 Unterschriften.

Heute wurde ein entscheidender Schritt in der Diskussion um die Anerkennung des Bairischen als Regionalsprache unternommen. Der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte hat einen Antrag an die bayerische Staatsregierung eingereicht, um Bairisch offiziell als "Regional- oder Minderheitensprache" zu klassifizieren. Grundlage dieses Antrags ist eine umfassende Petition, die in den letzten Wochen über 22.000 Unterschriften gesammelt hat. Dieser Vorstoß erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das Bairische seit 2009 auf der UNESCO-Liste der gefährdeten Mundarten geführt wird.

Neben der Unterstützung des Volksantrags äußert Monika Fritz-Scheuplein vom Unterfränkischen Dialektinstitut Forderungen zur Anerkennung weiterer regionaler Dialekte wie "Fränkisch" und "Schwäbisch". Sie plädiert für die Stärkung der regionalen Mundarten an Schulen. Vor diesem Hintergrund ist der Gebrauch von Bairisch im Unterricht bisher eher selten, was die Notwendigkeit einer gezielten Förderung deutlich macht. Bairisch wird nicht nur als ein wichtiger Teil der regionalen Identität angesehen, sondern auch als ein Teil des kulturellen Erbes Bayerns.

Bairisch und seine Herausforderungen

Die Diskussion um die Anerkennung des Bairischen als Minderheitensprache ist nicht nur eine Frage des Dialekts, sondern berührt auch tiefere gesellschaftliche Themen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern und Klaus Holetschek, der Landtags-Fraktionschef der CSU, haben den Antrag öffentlich unterstützt. Holetschek betont die zentrale Bedeutung von Dialekten für das Heimatgefühl der Menschen in Bayern und die Notwendigkeit, das Kulturgut der bayerischen Mundarten zu bewahren.

Die Bairisch-Sprecher sinken insbesondere unter Kindern und Jugendlichen, was den Förderverein alarmiert. Der Verein hat deshalb ein Kinderbuch mit dem Titel "Rundbriaf" und "Zwergalseitn" veröffentlicht, um das Lebensgefühl des Dialekts zu fördern. Wichtig ist dabei, dass diese Initiativen nicht als Vorschrift zum Sprechen gesehen werden, sondern als Anreiz zur Verwendung des Dialekts im Alltag.

Ein Blick über die Grenzen

In Deutschland gibt es bereits einige Modelle für die Anerkennung und Förderung regionaler Sprachen. Im Norden wurde das Niederdeutsch 1998 als Regionalsprache anerkannt und wird an 51 Modellschulen unterrichtet. Diese Erfahrung könnte als Vorbild für Bairisch dienen. Deutschland hat zudem die "Charta der Regional- und Minderheitensprachen" des Europarats unterzeichnet, die seit 1992 den Schutz und die Förderung solcher Sprachen als Teil des kulturellen Erbes Europas impliziert.

Durch die Integration regionaler Sprachen wie Bairisch in das Bildungssystem kann die kulturelle Vielfalt in Deutschland gefördert werden, was zur Toleranz und Akzeptanz in einer pluralistischen Gesellschaft beiträgt. Zukünftige Herausforderungen werden vor allem im Hinblick auf die Gewinnung der jungen Generation für den Fortbestand dieser Sprachen liegen.

Die bayerische Staatsregierung steht nun unter Druck, eine offizielle Stellungnahme zu diesem bedeutenden Anliegen abzugeben. Vor der Entscheidung des zuständigen Ausschusses und des Landtages müssen klarere Signale gesendet werden, um die Bedeutung und Dringlichkeit der Anerkennung des Bairischen zu unterstreichen.

Der Dialog über Minderheitensprachen bleibt bedeutsam, wenn es darum geht, die kulturelle Identität zu bewahren und zu fördern. Denn regionalen Sprachen wie Bairisch kommt eine wichtige Rolle im Erhalt des kulturellen Reichtums in Deutschland zu.

Für weitere Details zur Petition und zu den aktuellen Entwicklungen können die Berichte von InFranken, Bayerische Staatszeitung und Deutschland.de konsultiert werden.

Referenz 1
www.infranken.de
Referenz 2
www.bayerische-staatszeitung.de
Referenz 3
www.deutschland.de
Quellen gesamt
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