
Am Freitagabend kam es in Trujillo, Peru, zu einem tragischen Dacheinsturz in einem Einkaufszentrum. Laut Berichten von ksta.de starben dabei mindestens drei Menschen, und über 70 weitere Personen wurden verletzt. Der Leiter der regionalen Gesundheitsbehörden, Aníbal Morillo, gab bekannt, dass insgesamt 74 Verletzte in verschiedenen Krankenhäusern behandelt werden. Unter den Verletzten befinden sich auch elf Schwerverletzte, darunter zehn Kinder.
Das Unglück ereignete sich im Gastronomiebereich des Einkaufszentrums, wo zahlreiche Familien zum Zeitpunkt des Einsturzes anwesend waren. Die Ursachen für den Dacheinsturz sind bislang unbekannt, und das Rettungsteam kämpfte mehrere Stunden lang, um Überlebende aus den Trümmern zu befreien. Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten waren im Einsatz. Besonders dramatisch war die Situation, als Morillo von einem Kind berichtete, das unter den eingestürzten Metallteilen gefangen war.
Ein weiterer tragischer Vorfall in der Region
Nur ein Monat zuvor, am 20. Januar, ereignete sich ein Anschlag auf die Staatsanwaltschaft in Trujillo, bei dem erheblicher Sachschaden verursacht wurde. Die Explosion, die von einem falschen Lieferanten verübt wurde, ließ das siebenstöckige Gebäude der Staatsanwaltschaft und umliegende Wohnhäuser stark beschädigt zurück. Videos und Fotos dokumentieren die Zerstörung, die nur fünf Minuten vom historischen Stadtzentrum entfernt stattfand. Die peruanische Regierung nannte den Anschlag einen „feigen Akt urbanen Terrorismus“ und erhöhte daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt, indem 100 Polizeibeamte aus Lima zur Verstärkung entsandt wurden.
Die Staatsanwältin Delia Espinoza äußerte die Vermutung, dass der Anschlag mit illegalen Bergbauaktivitäten in der Region La Libertad in Zusammenhang stehen könnte. Währenddessen erhöhen Anwohner ihre Besorgnis über die steigende Kriminalität in der Region. Im Kontext von abnehmender Sicherheit in Peru verweist ein Artikel auf infostelle-peru.de darauf, dass die Kriminalitätsrate im Land dramatisch ansteigt, während die Regierung effektiv keinen Plan zur Bekämpfung hat.
Rasant steigende Kriminalitätsraten
Die Zahlen sind besorgniserregend: So sind in Peru zwischen 2021 und 2023 Erpressungsfälle um das Vierfache gestiegen, was vor allem Kleinunternehmer*innen in peripheren Gebieten betrifft. Durchschnittlich 15.000 Soles (3.600 Euro) werden von Bauunternehmern als Schutzgeld gefordert, und etwa 50% der 23.000 Ladenbesitzer*innen zahlen Schutzgelder aufgrund von Morddrohungen. Die politische Instabilität und Korruption innerhalb der Polizei erschweren die Lage zusätzlich, während mehr als 27.000 Polizeibeamte Disziplinarverfahren unterliegen.
Angesichts dieser beunruhigenden Umstände hat die peruanische Regierung wiederholt den Ausnahmezustand verhängt, zuletzt im September 2023. Forscher fordern eine Stärkung der Polizeikräfte, um der anhaltenden Bedrohung durch Gewalt und Kriminalität entgegenzuwirken. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse in Trujillo wird deutlich, dass sowohl tragische Unglücksfälle wie auch gezielte Angriffe auf staatliche Institutionen eine besorgniserregende Realität in Peru darstellen.