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Karneval in Gefahr: Viele Jecke bleiben aus Angst zu Hause!

Vor dem Karneval 2025 in Köln zeigen Umfragen, dass viele Jecken aus Angst vor Anschlägen auf den Straßenkarneval verzichten möchten. Sicherheitsbedenken und abgesagte Umzüge prägen die Festtage.

Die Freude am Karneval, die in vielen Teilen Deutschlands Tradition hat, wird in diesem Jahr von einem dunklen Schatten überschattet. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov planen fast 25 Prozent der Karnevalsfeiernden, aufgrund der Angst vor Anschlägen auf die Feierlichkeiten zu verzichten. Dies stellt einen signifikanten Anstieg dar, wenn man bedenkt, dass normalweise etwa jeder fünfte Deutsche Karneval feiert. Von den Befragten haben 17 Prozent angegeben, keine Umzüge besuchen zu wollen, während über 10 Prozent sich aus Sorge vor Angriffen von Kneipenbesuchen abhalten lassen möchten. Insgesamt haben mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) jedoch den Wunsch geäußert, sich beim Feiern nicht einschränken zu wollen. Diese Bedenken resultieren aus einem angestiegenen Gefühl der Unsicherheit im Zusammenhang mit terroristischen Bedrohungen.

Die Diskussion um die Sicherheit während der Karnevalszeit wird durch mehrere Absagen von Umzügen geprägt, die aus Sicherheitsgründen notwenig waren. Zu den abgesagten Veranstaltungen gehören der Macherbacher Faasendfreitag im Saarland, der große Faschingsumzug in Erfurt sowie ein Umzug in Kempten im Allgäu. Fast die Hälfte (49 Prozent) der 2.091 Befragten über 18 Jahre hat diese Absagen unterstützt, während 33 Prozent dagegen sind und 18 Prozent sich dazu nicht äußerten. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf das wachsende Sicherheitsbewusstsein in der Gesellschaft.

Bedrohungen prägen die Karnevalszeit

Islamistische Terrorgruppen haben erneut ihre Bedrohungen konkretisiert, was die öffentliche Sicherheit gefährdet. Eren Güvercin, ein Gründungsmitglied der Alhambra Gesellschaft für Völkerverständigung, hebt hervor, dass Terroristen darauf abzielen, das Sicherheitsgefühl in Deutschland und Europa zu destabilisieren. Er betont, dass es den Tätern gleichgültig sei, ob ihre Opfer Muslime oder Nicht-Muslime sind. Seit dem verheerenden Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist eine Enthemmung in der islamistischen Szene sichtbar geworden. Güvercin warnt auch davor, die Wirkung von Propagandakampagnen des IS auf Jugendliche zu unterschätzen, denn der IS erreicht zunehmend jüngere Menschen über soziale Medien.

Er fordert eine langfristige Strategie, um dem Islamismus wirksam zu begegnen, anstatt sich nur auf die Löschung von Inhalten zu beschränken. Insbesondere Plattform-Betreiber wie TikTok sollten mehr Verantwortung übernehmen. Der Kontext dieser Warnungen ruft zu einem aktiven Handeln auf, da neue Radikalisierungsprofile sich häufig im virtuellen Raum entwickeln. Ein neuer Ansatz in der Prävention wird als notwendig erachtet.

Islamistischer Extremismus unter Jugendlichen

Der Anstieg von radikalisierenden Tendenzen unter Jugendlichen ist ein zentrales Anliegen. Die Forschung zeigt, dass das Internet eine grundlegende Rolle im Radikalisierungsprozess spielt. Studien belegen, dass junge Menschen leicht durch extremistisches Gedankengut beeinflusst werden können, was eine Herausforderung für die Gesellschaft darstellt. Aktuelle Forschungsarbeiten weisen auf die Notwendigkeit hin, nicht nur soziale Medien intensiver zu kontrollieren, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Jugendlichen Perspektiven zu bieten, die sie von extremistischer Ideologie abhalten.

Die Situation rund um den Karneval verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Debatten. Wenn der Karneval, ein Symbol für Freude und Gemeinschaft, durch Sicherheitsbedenken überschattet wird, bedarf es einer umfassenden gesellschaftlichen Anstrengung, um die Ursachen für die Ängste zu adressieren.

In diesem Jahr steht der Karneval also nicht nur für Feiern und Geselligkeit, sondern auch für die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die durch Bedrohungen und Radikalisierung in der Gesellschaft verursacht werden. Die aktuellen Entwicklungen werfen große Schatten, die auch die fröhliche Zeit des Karnevals nicht unberührt lassen können.

Für weitere Informationen über die aktuelle Diskussion rund um den Karneval und die Sicherheitslage in Deutschland, siehe Kölner Stadt-Anzeiger, WDR und bpb.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www1.wdr.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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