
Koh Samui hat sich kürzlich als prominenter Drehort für die dritte Staffel der erfolgreichen HBO-Serie „The White Lotus“ etabliert. Die Produktion sorgt bereits jetzt für reges Interesse bei potentiellen Touristen und hat die Online-Suchanfragen für Koh Samui, Phuket und Bangkok erheblich erhöht. Insbesondere deutsche Touristen zeigen großes Interesse an der erstklassigen thailändischen Destination. Doch während der Ruhm auf den Bildschirmen neue Besucher anzieht, bringt der steigende Tourismus auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Laut den Berichten von bnn.de stieg die Gästezahl an anderen Drehorten, wie Maui und Sizilien, um jeweils 20 Prozent nach den ersten beiden Staffeln der Serie. Nach dem Bekanntwerden von Koh Samui als Drehort erwarten Branchenexperten einen ähnlich positiven Trend.
Die renommierten Unterkünfte, wie das Four Seasons Resort auf Koh Samui, verlangen jedoch hohe Preise für ihre Zimmer, mindestens 2.000 Euro pro Nacht. Diese Kosten tragen zu einem wachsenden Problem auf der Insel bei: Die Hotelkapazitäten sind erschöpft, und die Freizeitmöglichkeiten werden zunehmend von der wachsenden Anzahl von Touristen beansprucht. Im Jahr 2022 besuchten 2,7 Millionen Urlauber Koh Samui, die mit der örtlichen Bevölkerung von 50.000 in Konflikt geraten.
Herausforderungen durch den Massentourismus
Der Anstieg an Besuchern bringt nicht nur wirtschaftliche Chancen, sondern auch bedeutende Umweltprobleme mit sich. Die thailändische Tourismusbehörde TAT hat bereits eine Webseite für sogenannte „Set-Jetter“ eingerichtet, um diesen Trend zu fördern. Dennoch äußern Anwohner Besorgnis über die Zerstörung von Ressourcen und die Infrastruktur. Koh Samui leidet unter Wassermangel, insbesondere in der Trockenzeit, was durch illegale Grundwasserbohrungen und eine unzureichende Abfallentsorgung verschärft wird. Auf der Insel gibt es keine Müllverbrennungsanlage, was das Problem mit illegalen Müllhalden verschärft.
Zudem sind die Straßen oft verstopft von Urlaubern mit Scootern, Autos und Minibussen, was die Attraktivität der Insel zusätzlich beeinträchtigt. Dies hat zu einer wachsenden Besorgnis der Anwohner geführt, die den Druck durch den zunehmenden Massentourismus und seine Auswirkungen auf die Umwelt spüren.
Aktivitäten und Erholung auf Koh Samui
Dennoch bleibt Koh Samui ein beliebtes Ziel für viele Reisende, die eine Vielzahl von Aktivitäten suchen. Von riesigen Poolvillen im Banyan Tree Samui bis hin zu kulturellen Ausflügen zu Tempeln mit goldenen Buddhas und wunderschönen Ausblicken gibt es eine Fülle von Erlebnissen zu genießen. Touristen können Wassersportaktivitäten im Ang Thong National Marine Park oder entspannende Vollmondpartys auf Koh Phangan erleben.
Die gastronomischen Highlights der Insel sind ebenso vielfältig. Das Long Dtai Restaurant bietet authentische südthailändische Küche, die unter der Leitung von Chef David Thompson auf lokale Zutaten setzt. Für abendliche Erlebnisse bieten Märkte wie der Fisherman’s Village eine Reihe von Straßenverkäufern und Strandbars, die es den Besuchern ermöglichen, die lokale Kultur hautnah zu erleben.
Zukünftige Tourismus-Trends in Thailand
Thailand bleibt bis 2025 Asiens beliebteste Reisedestination, was sich nicht nur durch den internationalen Tourismus zeigt, sondern auch durch einen Anstieg des inländischen Reisens, der im Jahr 2024 um 45 Prozent zunahm. Die Hauptstadt Bangkok fungiert weiterhin als zentraler Knotenpunkt für Reisen in andere populäre und weniger bekannte Provinzen in Thailand. Der Drang zu umweltfreundlichem und nachhaltigem Reisen sowie das Streben nach kultureller Immersion sind nur einige der Trends, die den Tourismus in den kommenden Jahren prägen werden.
Zusammenfassend zeigt die Situation auf Koh Samui, dass Ruhm und Tourismus oft Hand in Hand gehen, jedoch auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringen. Ob die Destination wohl auf den „White Lotus“-Effekt vorbereitet ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen müssen.