
Die Stadt Ueckermünde muss sich von ihren lang gehegten Plänen für den Bau eines Hotels am Haffstrand verabschieden. Laut Nordkurier stehen die Aussichten für das Projekt auf der Kippe, nachdem die Stadtverwaltung festgestellt hat, dass der Investor, die SRU Ueckermünde, keinen Bauantrag beim Landkreis Vorpommern-Greifswald eingereicht hat. Bürgermeister Jürgen Kliewe (parteilos) wurde beauftragt, aus dem Kaufvertrag für das Grundstück auszutreten, was mit erheblichen rechtlichen und finanziellen Implikationen verbunden ist.
Das Hotelprojekt existiert bereits seit 2018. Ursprünglich sollten hier 140 bis 110 Zimmer, 50 Ferienhäuser und einige Dauerwohnungen entstehen. Die Kosten für die Realisierung waren auf 40 bis 50 Millionen Euro geschätzt, doch diese Schätzung ist mittlerweile als unrealistisch zu werten. Kliewe hat einen Rechtsanwalt aus Rostock mit der Aufgabe betraut, die Details des Vertragsausstiegs zu klären. Das Ergebnis dürfte in der Stadtvertretersitzung im kommenden März präsentiert werden.
Finanzielle Herausforderungen
Die Stadt Ueckermünde hatte sich von den geplanten Einnahmen von fünf Millionen Euro durch den Grundstücksverkauf versprochen, die jedoch an mögliche Förderzusagen gebunden waren, die der Investor nicht beantragt hat. Der Investor hat zudem wiederholt einen Bauantrag angekündigt, doch laut Kliewe ist kein entsprechender Antrag eingereicht worden. Dies deutet auf eine mangelhafte finanzielle Basis hin, was auch daraus ersichtlich ist, dass SRU weiterhin nach einem Betreiber und Geldgeber sucht.
Die Stadtverwaltung hatte bereits ein Ultimatum gesetzt, doch der Geschäftsführer der SRU erschien nicht zur letzten Stadtvertretersitzung. Ein weiteres Problem ist, dass die Stadt bereits eine Million Euro von der SRU erhalten hat, die jedoch im Falle einer Vertragsauflösung zurückgezahlt werden muss. Kliewe äußerte zuletzt Bedenken hinsichtlich der Realisierbarkeit des Hotels in Zusammenarbeit mit der SRU.
Ein Blick auf den Hotelinvestmentmarkt
Für die Zukunft sieht der Colliers-Bericht ein weiteres Wachstum des Hotelinvestmentmarktes und ein höheres Transaktionsvolumen für 2025 voraus. Die verbesserte finanzielle Rahmenbedingungen werden als unterstützend für den Immobilienmarkt gewertet. Dies steht jedoch im Kontrast zu den realen Herausforderungen, mit denen Ueckermünde beim Hotelprojekt konfrontiert ist. Kliewe bleibt optimistisch und hofft auf neue Interessenten, die die Pläne möglicherweise doch noch zum Erfolg führen können. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Stadt die Weichen für eine positive Wendung im Projekt stellen kann.