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Mexikos Präsidentin droht Google: Ultimatum zum „Golf von Mexiko“!

Mexikos Präsidentin Sheinbaum kündigt rechtliche Schritte gegen Google Maps an, fordert eindeutige Namensnennung des Golfs von Mexiko und droht mit Klage. Trumps Umbenennung sorgt für Kontroversen.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat rechtliche Schritte gegen Google Maps angedroht, nachdem das Unternehmen den Golf von Mexiko in seinen Karten als „Golf von Amerika“ bezeichnet. Dies geht aus einem Ultimatum hervor, das Sheinbaum an das Unternehmen geschickt hat. In ihrem Schreiben macht sie deutlich, dass der Golf von Mexiko in Mexiko als solcher benannt werden muss, während Google in den USA eine andere Bezeichnung nutzt. Diese Vorgehensweise hat direkte politische und geopolitische Implikationen, da Donald Trump während seiner Präsidentschaft angeordnet hatte, dass das Gewässer als „Golf von Amerika“ bezeichnet wird, was in Mexiko auf große Kontroversen stößt.

In einer Mitteilung veröffentlichte Sheinbaum ein Schreiben von Google-Vizepräsident Cris Turner, der erklärte, dass Google’s Kartendienst den Golf je nach Standort unterschiedlich labelt. Dies führt dazu, dass Zugriff von den USA den Namen „Golf von Amerika“ anzeigt, während für mexikanische Nutzer die Bezeichnung „Golf von Mexiko“ verwendet wird. Bei Zugriffen aus anderen Regionen wird er als „Golf von Mexiko (Golf von Amerika)“ angezeigt. Diese differenzierte Behandlung sorgt jedoch für Verwirrung und Befremden bei der mexikanischen Regierung.

Rechtliche Schritte gegen Google

Sheinbaum erwartet von Google eine schnellstmögliche Antwort auf ihr Ultimatum und deutet an, dass sie mit Klage droht, falls diese Antwort ausbleibt. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung spielt die historische und internationale Anerkennung des Namens „Golf von Mexiko“ eine zentrale Rolle – seit 1607 ist dieser Name in Gebrauch und wird von den Vereinten Nationen anerkannt.

Darüber hinaus olakiert die US-Regierung Medien, die den traditionellen Namen nutzen, insbesondere die Nachrichtenagentur Associated Press (AP), die von Veranstaltungen ausgeschlossen wurde. Trumps Pressesprecherin, Karoline Leavitt, kritisierte die AP und drohte, dass Nachrichtenorganisationen, die sich nicht an Trumps befohlene Benennung halten, ebenfalls ausgeschlossen werden würden.

Toponymie und historische Namensgebung

Die Debatte um die Benennung des Golfs hat auch das Interesse an der Wissenschaft der geografischen Namen, der Toponymie, geweckt. Andreas Dix, ein professor für Historische Geographie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, äußerte sich kritisch zu Trumps Entscheidung, das Gewässer umzubenennen. Dix betont die Notwendigkeit einer kooperativen Herangehensweise an die Namensgebung, insbesondere in Hinblick auf die kulturellen und historischen Hintergründe. Geografische Namen sind häufig eng mit Identität und Machtfragen verknüpft – oft geprägt durch koloniale Vergangenheit und nationale Ansprüche.

Das Thema der geografischen Namensgebung erhält zudem durch das Dekret Trumps, das lediglich den US-Festlandsockel im Golf von Mexiko betrifft, zusätzliche Komplexität. Es unterstreicht, dass internationale Gewässer von der Internationalen Hydrographischen Organisation und nicht durch Einzelstaaten benannt werden sollten. Dies wurde auch vom Auswärtigen Amt Deutschlands betont, welches weiterhin den Namen „Golf von Mexiko“ verwendet.

Die Umbenennungen und politischen Auseinandersetzungen führen zu einer kontroversen Debatte in Nordamerika, wobei Empörung und Kritik seitens indigenen Gruppen sowie der mexikanischen Regierung laut werden. Dix ist optimistisch in Bezug auf die zukünftige Behandlung geografischer Namen und hofft auf eine respektvolle Erwägung indigener Namen und deren historische Kontexte.

Insgesamt zeigt sich, dass die Auseinandersetzung um den Namen des Golfs von Mexiko weit über eine einfache Benennung hinausgeht; sie reflektiert die komplexen Beziehungen zwischen Nationen, die Bedeutung geografischer Identität sowie die politische Macht von Namen und Benennungen in der heutigen Welt.

Weitere Informationen zu dieser Thematik finden Sie in den Artikeln von ReMS Zeitung, Spiegel und Spektrum.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.spiegel.de
Referenz 3
www.spektrum.de
Quellen gesamt
Web: 12Social: 112Foren: 37