
Die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern prägen die Region seit Jahrzehnten, wobei die Konflikte regelmäßig zu immensem Leid führen und die internationale Politik stark beeinflussen. Aktuelle militärische Auseinandersetzungen stellen die schwersten seit dem zehntägigen Krieg der Hamas gegen Israel im Jahr 2021 dar. Laut lvz.de verschärfte Israel die Blockade des Gazastreifens, nachdem die Hamas 2007 gewaltsam die Macht in der Region übernahm.
Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen unter erbärmlichen Bedingungen, wie von den Vereinten Nationen festgestellt. Diese humanitäre Krise wird durch die strengen Blockaden weiter verschärft, die auch von Ägypten unterstützt werden. Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, spielt eine zentrale Rolle in den gegenwärtigen Konflikten.
Ursprung der Gewalt
Die gewaltsamen Ereignisse begannen am 7. Oktober 2023, als die Hamas Gräueltaten verübte, bei denen rund 1.200 Menschen getötet wurden und etwa 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Diese Vorfälle wurden von der israelischen Bevölkerung als Pogrom wahrgenommen und wecken Ängste, die tief in das kollektive Trauma der Judenverfolgung während des Holocausts rühren. In der Folge entschloss sich die israelische Regierung, die militärischen Kapazitäten der Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien, was zu einem erheblichen Anstieg der Gewalt führte.
Bis Mai 2024 wurden auf palästinensischer Seite rund 36.000 Tote und über 80.000 Verwundete verzeichnet, viele davon Zivilisten. Die militärischen Einsätze, die Israel unternahm, führten ebenfalls zu einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen, wo etwa 1,7 Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen wurden und viele mehrere Male aufgrund von Bombardierungen fliehen mussten.
Der Nahostkonflikt im historischen Kontext
Der Nahostkonflikt hat seine Wurzeln im späten 19. Jahrhundert, als Antisemitismus und Pogrome zur Entstehung des politischen Zionismus führten. Israel kontrolliert heute 78 % des ehemaligen britischen Mandatsgebiets Palästina, während 22 % seit 1967 besetzt sind. Der UN-Teilungsplan von 1947, der eine Zweistaatenlösung vorsah, wurde von den arabischen Staaten abgelehnt, was zu anhaltenden Spannungen und Konflikten führte.
Die erste Intifada begann 1987, gefolgt von einem gescheiterten Friedensprozess in den 1990er Jahren. Die zweite Intifada ab 2000 vertiefte den Vertrauensverlust zwischen Israelis und Palästinensern, und ernsthafte Friedensverhandlungen fanden seit 2014 nicht mehr statt. Die militärischen Aktionen und die damit verbundenen geopolitischen Spannungen führen zu einer scheinbar konstanten Unsicherheit in der Region.
Die Gewalt im Westjordanland ist seit den Ereignissen vom Oktober 2023 ebenfalls eskaliert, wobei über 500 Tote bis Mai 2024 zu beklagen waren. Israel warf der Hamas vor, weiterhin Angriffe auf israelische Soldaten zu koordinieren, auch wenn die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben bereits etwa 14.000 Hamas-Kämpfer getötet hatten. Trotz dessen bleibt die militärische Präsenz Israels im Gazastreifen und die Schwierigkeit, einen dauerhaften Frieden zu erreichen, ein drängendes Problem.
Die internationale Gemeinschaft, darunter die USA, die EU und arabische Länder, bemühen sich um Deeskalation und Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen. Doch während sich die geopolitische Lage weiter zuspitzt, bleibt die Hoffnung auf Frieden in der Region äußerst fragil. Die gescheiterten Schlichtungsversuche und die tief verwurzelten historischen Konflikte verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die politischen Entscheidungsträger stehen.
Für die betroffenen Menschen bleibt der Konflikt eine Quelle von unermesslichem Leid und Unsicherheit, während die geografischen und politischen Realitäten das Streben nach einem dauerhaften Frieden erheblich erschweren.