Baden-WürttembergBildungDeutschland

Junge Talente gesucht: Ausbildungschancen in Baden-Württemberg steigen!

Politik und Unternehmen in Baden-Württemberg arbeiten zusammen, um mehr junge Menschen für Ausbildungsberufe zu gewinnen. Trotz eines Anstiegs neuer Verträge bleibt der Fachkräftemangel eine Herausforderung.

In Baden-Württemberg haben sich Politik, Unternehmen, Gewerkschaften und die Arbeitsagentur zusammengetan, um die Attraktivität der beruflichen Ausbildung zu steigern. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hebt die Dringlichkeit hervor, die berufliche Orientierung für junge Menschen zu verbessern. Im Fokus steht das Ziel, mehr Jugendliche nach der weiterführenden Schule für eine Ausbildung zu gewinnen und die Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung zu betonen. Dies ist besonders wichtig, da im Ausbildungsjahr 2024/25 die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Baden-Württemberg um 1 Prozent auf 69.963 gestiegen ist, obwohl über 12.000 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben.

Martina Musati, Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, betont, dass aktuell knapp 60.000 Ausbildungsplätze auf interessierte Jugendliche warten. Es wird unterstrichen, dass die Entscheidungen zur Berufswahl durch gezielte Berufsorientierungsangebote an Schulen und durch Praktika positiv beeinflusst werden können. Thomas Bürkle, Vizechef der Unternehmer Baden-Württemberg, hebt den weiterhin hohen Bedarf an Nachwuchs und die Bereitschaft der Betriebe zur Ausbildung hervor. In der Debatte um den Fachkräftemangel fordert DGB-Landeschef Kai Burmeister, sich verstärkt um junge Menschen ohne Arbeit zu kümmern, und stellt klar, dass kein Jugendlicher verloren gehen darf.

Rückgang der Ausbildungsplätze auf nationaler Ebene

<pWährend in Baden-Württemberg leichte Fortschritte verzeichnet wurden, zeigt der bundesweite Ausbildungsmarkt einen alarmierenden Trend. Laut einem Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung ist die Zahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge im Jahr 2024 auf 486.700 gesunken, was einem Rückgang um 2.500 Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies stellt einen besorgniserregenden Rückgang von insgesamt 77.595 Ausbildungsplätzen seit 2009 dar. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach dualer Berufsausbildung um 4.200 auf 557.100 Ausbildungsplatzsuchende.

Das Angebot an Ausbildungsstellen verringerte sich jedoch um 6.500 auf 556.100. Diese Diskrepanz in den Zahlen führt dazu, dass rund 31.000 junge Menschen im Jahr 2024 keinen Ausbildungsplatz finden konnten. Um diese Herausforderungen anzugehen, fordert die ver.di Jugend eine umlagefinanzierte Ausbildungsplatzgarantie.

Die duale Berufsausbildung in Deutschland

Die duale Berufsausbildung hat in Deutschland einen hohen Stellenwert, wobei 54,4% eines Altersjahrgangs im Jahr 2019 eine Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen begonnen haben. Zum Jahresende 2019 gab es etwa 1,33 Millionen Auszubildende. Allerdings wurde der Ausbildungsmarkt 2020 stark von der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank deutlich auf 467.500, was einem Rückgang um 11% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Insbesondere betriebliche Ausbildungsverträge verzeichneten einen starken Rückgang um 58.100, während außerbetriebliche Verträge nur leicht anstiegen. Die Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt haben zugenommen, was dazu führt, dass viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Diese Entwicklungen entlarven die Notwendigkeit, die Qualität und Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen zu verbessern und sicherzustellen, dass junge Menschen nicht ohne Perspektive bleiben.

Es ist entscheidend, dass alle Akteure in der Bildungslandschaft gemeinsam handeln, um den Herausforderungen des Ausbildungsmarktes begegnen und die Attraktivität der beruflichen Bildung fördern zu können. Der ungebrochene Bedarf an Nachwuchs und die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe machen deutlich, dass die Zukunft der dualen Ausbildung aktiv gestaltet werden muss.

Südkurier

Ausbildung.info

BIBB

Referenz 1
www.suedkurier.de
Referenz 2
www.ausbildung.info
Referenz 3
www.bibb.de
Quellen gesamt
Web: 12Social: 53Foren: 46