
In einem Bestreben, die Sicherheit auf dem Dorfplatz zu erhöhen, wurden Poller installiert, die den Zugang von der Hauptstraße zum Dorfplatz sperren. Dies hat der Ortsbürgermeister Klaus Weber in einer Mitteilung bestätigt. Früher war es möglich, mit Fahrzeugen direkt auf den Platz zu fahren, was nun der Vergangenheit angehört. Die neuen Poller schließen das offene Stück zwischen der Ortsdurchfahrt und der Treppe zum Dorfplatz ab, um zu verhindern, dass Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit auf den Platz gelangen. Laut Weber sind die Poller stabil und können nicht umgefahren werden.
Die seitliche Zufahrt über die Waldstraße bleibt weiterhin geöffnet, sodass eine Erreichbarkeit des Dorfplatzes für Fußgänger und Anwohner gewährleistet bleibt. Zudem bleiben die Parkmöglichkeiten vor dem Dorfgemeinschaftshaus bestehen. Die Poller waren bereits im „Dorf-Fundus“ vorhanden und wurden von den Gemeindearbeitern einbetoniert, wodurch die Maßnahme kosteneffizient umgesetzt werden konnte.
Verkehrssicherheit versus Einsatzmöglichkeiten
Dieser Schritt zur Verkehrsberuhigung fügt sich in einen größeren Kontext ein. In vielen Städten, wie beispielsweise Berlin, werden Poller häufig genutzt, um den Verkehr zu beruhigen und Fußgänger sowie Radfahrer zu schützen. Jedoch gibt es auch kritische Stimmen, die Bedenken hinsichtlich der Erreichbarkeit für Rettungskräfte äußern. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hat gefordert, Poller abzubauen, wenn sie bei Notfällen problematisch sein könnten. In Berlin haben Bezirke wie Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg Poller installiert, um Radwege besser abzugrenzen.
Die rechtlichen Vorgaben für die Aufstellung von Pollern sind in §45 der Straßenverkehrsordnung (STVO) festgelegt. Doch trotz der Sicherheit durch Poller sind Probleme bei der Erreichbarkeit von Einsatzkräften nicht auszuschließen. Feuerwehrsprecher Markus Wiezorek wies darauf hin, dass insbesondere Betonpoller oftmals die größten Schwierigkeiten verursachen, da sie nicht entfernt werden können. Diese Probleme werden durch beschädigte Poller verstärkt, die oftmals aufwendig entfernt werden müssen.
Barrierefreiheit und gestalterische Anforderungen
Der Einsatz von Pollern sollte zudem unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit erfolgen. Laut dem Positionspapier des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV) sollten Poller nur eingesetzt werden, wenn die Verkehrssicherheit dies erfordert und keine Alternativen zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, dass Poller so gestaltet sind, dass sie keine Gefahr für Fußgänger, insbesondere für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen darstellen. Eine geeignete visuelle und taktile Kennzeichnung ist ebenfalls notwendig, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Poller müssen idealerweise in auffälligen Farben gestaltet und so positioniert sein, dass sie auch für sehbehinderte Personen gut wahrnehmbar sind. Ihre Mindesthöhe sollte 90 cm betragen, um als sicher zu gelten; niedrigere Ausführungen erhöhen das Stolperrisiko. Auch der Abstand zwischen den Pollern sollte entsprechend den Vorgaben eingehalten werden, um den Durchgang für Rollstuhl- und Rollatornutzer zu ermöglichen.
Letztlich ist der Einsatz von Pollern eine Abwägung zwischen der Notwendigkeit der Verkehrsberuhigung und dem Erhalt der Einsatzfähigkeit für Rettungsdienste sowie der Gewährleistung der Barrierefreiheit. Die entwickelten Konzepte müssen weiter evaluiert und an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden, um sowohl Sicherheit als auch Zugänglichkeit zu gewährleisten.