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Tönnies schlägt Bürokratieabbau vor: 100 Milliarden für die Wirtschaft!

Clemens Tönnies fordert am 17.02.2025 einen massiven Bürokratieabbau in Deutschland. Seine Vorschläge könnten die Wirtschaft um 100 Milliarden Euro entlasten. Politiker sind gefordert!

Der deutsche Fleischgroßhändler und ehemalige Aufsichtsratschef von Schalke 04, Clemens Tönnies, hat in jüngster Zeit vor den negativen Auswirkungen einer überbordenden Bürokratie auf die deutsche Wirtschaft gewarnt. In seinem Aufruf zu einem konsequenten Abbau dieser Bürokratie sieht er eine Möglichkeit, die wirtschaftliche Lähmung vieler Unternehmen zu bekämpfen. Tönnies fordert, dass etwa 20 Prozent der bestehenden Bürokratie abgebaut werden, was er mit einem potenziellen Wert von rund 100 Milliarden Euro vergleicht. Er ist der Ansicht, dass dieser Schritt wie ein groß angelegtes Konjunkturprogramm wirken würde und pocht darauf, dass die Politik eine „Agenda 2035“ entwickelt und umsetzt. Tönnies äußert zudem Bedenken über das Misstrauen der politischen Entscheidungsträger gegenüber Unternehmern und Unternehmen.

Die grundlegenden Herausforderungen, die Tönnies anspricht, sind nicht überraschend. Laut einem Bericht des Münchner ifo-Instituts belastet der bürokratische Aufwand die Unternehmen in Deutschland erheblich. Es wird geschätzt, dass Bürokratie der Wirtschaft jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Leistung kostet. Oliver Falck, der Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik, hebt die Dringlichkeit von Reformen hervor, um den Unternehmen das Überleben zu erleichtern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Eine mangelnde Digitalisierung der staatlichen Behörden trägt zu diesen hohen Kosten bei, sodass Reformen unumgänglich erscheinen.

Bürokratieabbau als Schlüssel zur Stärkung der Wirtschaft

Um den wirtschaftlichen Schaden durch Bürokratie zu analysieren, hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern ein sofortiges Bürokratie-Moratorium gefordert. Deren Hauptgeschäftsführer, Manfred Gößl, spricht von einem „gigantischen Schaden im dreistelligen Milliardenbereich“. Die IHK fordert, alle Nachweis-, Dokumentations- und Berichtspflichten sowie anstehende Gesetzesänderungen zu überprüfen und zu vereinfachen. Außerdem wird ein zentraler Online-Zugang für wirtschaftsrelevante Leistungen als entscheidend angesehen, um Bürokratie abzubauen und die Effizienz zu steigern.

Ein Vergleich zeigt, dass Deutschland bei bürokratischen Vorgängen im internationalen Vergleich weit hinten liegt. Während die Erfüllung steuerlicher Anforderungen in Deutschland 218 Stunden in Anspruch nimmt, benötigt man in Schweden dafür lediglich 122 Stunden. Auch der Prozess zur Anmeldung eines Immobilieneigentums ist in Deutschland mit sechs Vorgängen und einem Aufwand von 52 Stunden wesentlich zeitintensiver als in Schweden, wo nur ein Vorgang und sieben Stunden erforderlich sind.

Das ifo-Institut hat in einer Studie belegen können, dass der Reformbedarf dringend ist. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung könnte den bürokratischen Aufwand erheblich verringern, jedoch wird diese Möglichkeit durch den geringen digitalen Reifegrad der deutschen Behörden nicht optimal genutzt. Um den vollständigen Vorteil aus den digitalen Möglichkeiten zu ziehen, sind dringend bessere digitale Verwaltungsdienste erforderlich. Die Realität untermauert, dass die deutsche Bürokratie nicht nur einen hohen Aufwand bedeutet, sondern auch eine massive Belastung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes darstellt.

Wird die deutsche Politik diesen Ruf nach Bürokratieabbau endlich ernst nehmen und die notwendigen Reformen umsetzen? Dies bleibt abzuwarten, doch die Stimmen, die für eine umfassende Änderung plädieren, werden lauter. Tönnies und viele Wirtschaftsvertreter fordern eine zukunftsorientierte Verwaltung, um agilere und wettbewerbsfähigere Unternehmen zu fördern.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.haufe.de
Quellen gesamt
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