
Ein Vorfall in einer S-Bahn der Linie S1 in Hamburg sorgte am Samstagnachmittag für Aufsehen. Ein 30-jähriger Mann soll sich in der Bahn vor einer 43-jährigen Frau entblößt haben. Die Tat ereignete sich gegen 16 Uhr, als die Frau den Triebfahrzeugführer informierte, was umgehend die Bundespolizei alarmierte. Am nächsten Halt in Sülldorf warteten die Beamten auf den Zug, um den Verdächtigen zu stellen.
Die Bundespolizisten trafen den Mann noch in der S-Bahn mit offener Hose an. Eine vorläufige Festnahme folgte. Er war zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht alkoholisiert. In der Folge wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der exhibitionistischen Handlung eingeleitet. Die Geschädigte stellte zudem einen Strafantrag gegen den Mann. Nach der Feststellung der Personalien wurde der Verdächtige mit einem Platzverweis entlassen, berichtet t-online.de.
Ähnliche Vorfälle in den deutschen Verkehrsmitteln
Der Vorfall in Hamburg reiht sich in eine besorgniserregende Reihe von sexuellen Übergriffen in deutschen Zügen ein. Am Freitagnachmittag wurden beispielsweise zwei Frauen in einem Fernverkehrszug von München nach Hamburg sexuell belästigt. Der 41-jährige Tatverdächtige griff die Frauen ohne deren Einwilligung an, was zu einer sofortigen Gewaltreaktion von Seiten der Frauen führte, die den Zugbegleiter alarmierten. Auf dem Hamburger Hauptbahnhof wurde der Mann von der Polizei empfangen, nachdem er versucht hatte, zu fliehen. Auch hier wurden Strafverfahren eingeleitet, wie welt.de berichtet.
Die häufigen Berichte über sexuelle Belästigungen und Übergriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln geben Anlass zur Sorge. Zahlen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass 2022 eines der unsichersten Jahre hinsichtlich Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung war. In Städten wie Berlin sind oft überfüllte Züge tagsüber und leere Waggons am Abend ein ständiges Problem. Laut berlin-live.de fühlen sich viele Frauen in den Verkehrsmitteln besonders nachts unsicher.
Statistiken und Sicherheitsfragen
Die Statistiken belegen den Anstieg der Sexualdelikte im öffentlichen Nahverkehr: 69 Fälle von sexuellen Übergriffen wurden 2022 verzeichnet, ein Anstieg von 59 im Jahr 2021. Auch die exhibitionistischen Handlungen stiegen von 103 auf 111 im gleichen Zeitraum. Im Jahr 2023 sind die Zahlen jedoch zurückgegangen, was wohl auf eine stärkere Polizeipräsenz in den Verkehrsmitteln zurückzuführen ist.
Dennoch bleibt der Wunsch nach einer weiteren Reduzierung der Delikte. Jeder dieser Vorfälle wird als einer zu viel angesehen, und die Opfer solcher Übergriffe verlangen mehr Sicherheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln.