
Die Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide, Schweiz, wird erneut von Johannes Thingnes Bö dominiert. Am 16. Februar 2025 sicherte sich der Norweger in der Verfolgung seine 22. Goldmedaille und krönte sich damit zum alleinigen Rekordweltmeister. Mit dieser erneuten Auszeichnung überholte Bö die Bestmarke von Ole Einar Björndalen, der in seiner Karriere insgesamt 20 Titel gewann. Diese beeindruckende Leistung gelang Bö in nur 55 WM-Rennen, während Björndalen für seine 20 Titel 91 Rennen benötigte.
Bö schoss im Rennen fehlerfrei und konnte sich mit einem Vorsprung von 27,7 Sekunden auf den zweitplatzierten Campbell Wright aus den USA behaupten, der ebenfalls ohne Fehler blieb. Eric Perrot aus Frankreich holte die Bronzemedaille mit einem Fehler und einem Rückstand von 37 Sekunden auf Bö. Diese Errungenschaften sind das Resultat harter Vorbereitung, während der Bö allein trainierte und auf eine gute Balance in seiner Leistung achtete.
Deutsche Biathleten enttäuschen
Die deutschen Biathleten konnten bei dieser WM nicht überzeugen. Philipp Horn war der beste Vertreter und belegte den 17. Platz, nachdem er sich von einem vorherigen 44. Platz verbessern konnte. Der Sprinter hatte im Vergleich zum Sprint, wo er vier Strafrunden schoss, nur einmal einen Fehler. Anders sah es für Philipp Nawrath aus, der im Sprint bester Deutscher mit dem 18. Platz war, jedoch sieben Strafrunden benötigte und daher auf Rang 44 landete. Danilo Riethmüller schloss das Rennen mit acht Fehlern auf dem 50. Platz ab. Justus Strelow kam mit drei Fehlern und dem 31. Rang ins Ziel.
Die Situation der deutschen Frauen war dagegen erfreulicher, da Franziska Preuß im Sprint über 7,5 Kilometer Silber gewann,doch die Stärken der Männer blieben aus. Die Schwäche des deutschen Teams war in den letzten Wettbewerben deutlich sichtbar, nachdem sie in der Mixed-Staffel und im Sprint der Frauen podestplätze verpassten.
Bö zieht sich zurück
Die Biathlon-Community ist zudem in Aufregung, da Bö angekündigt hat, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Diese Nachricht sorgte für Überraschung, besonders vor dem Hintergrund seiner jüngsten Erfolge. Bö genießt seine herausragenden Leistungen und betrachtet sie als mögliche letzte Siege in seiner Karriere. Sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid hat ihn im Gesamtweltcup überholt, doch Bö zeigte beim Sprint eine beeindruckende Stärke mit einem Zeitvorsprung von fast 40 Sekunden.
Die Konkurrenz erkennt Bös Rücktritt als Chance, um Titel zu kämpfen, empfindet jedoch Wehmut über einen der größten Biathleten der Geschichte, der zwischenzeitlich für das norwegische Fernsehen arbeitet und selbst die Erfolge von Bö als legendär bezeichnet hat. Die kommende WM könnte für Bö der letzte große Auftritt sein, bei dem er die Möglichkeit hat, seine Rekorde weiter auszubauen.