
Papst Franziskus hat eine ruhige erste Nacht im Krankenhaus verbracht. Laut Sprecher Matteo Bruni hat der 88-Jährige gut geschlafen, gefrühstückt und Zeitungen gelesen. Er wird seit Freitagmittag in der Gemelli-Klinik in Rom behandelt, da er an hartnäckiger Bronchitis und einer Atemwegsinfektion leidet. Bei einer ersten Untersuchung wurde leichtes Fieber festgestellt. Ärzte empfehlen ihm bereits seit mehr als einer Woche, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Berichten zufolge könnte der Aufenthalt bis Mitte nächster Woche andauern.
Franziskus, der im März 2013 Papst wurde, ist der zweitälteste Papst in der Geschichte. In den letzten Jahren hatte er immer wieder gesundheitliche Probleme, die ihm bei öffentlichen Terminen die Stimme raubten. Häufig musste er eine Messe im Freien vorzeitig abbrechen, was auf seine zunehmenden Atemprobleme hindeutet. Zudem wird er aufgrund von Knie- und Hüftproblemen häufig auf einen Rollstuhl angewiesen, auch bei öffentlichen Auftritten.
Gesundheitliche Herausforderungen
Der Papst hat seit seiner Jugend gesundheitliche Einschränkungen. Ein Teil seines rechten Lungenflügels wurde wegen großer Zysten entfernt. Im vergangenen Winter litt er an einer schweren Lungenentzündung, also einem weiteren ernsthaften medizinischen Vorfall. Derzeit wird er mit Cortison behandelt, um Infektionen in der kalten Jahreszeit vorzubeugen. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme bewältigte Franziskus im September 2024 eine lange Auslandsreise von über 30.000 Flugkilometern innerhalb von zwölf Tagen. Dieser Wille, weiterhin aktiv zu sein, zeigt sich auch in der Tatsache, dass er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch zwar kaum selbst sprach und die Pilgeransprache einem Mitarbeiter überließ, jedoch weiterhin umfragt werden wollte.
Die Klinik, in der er sich derzeit befindet, hat einen speziellen Trakt für Aufenthalte des Papstes. Franziskus wurde zuvor dort behandelt, unter anderem nach einer Bauchoperation im Juni 2023. Noch unklar ist, wie lange er im Krankenhaus bleiben muss, aber alle Termine bis einschließlich Montag wurden abgesagt.
Zukunftsperspektiven
Trotz seiner Krankheit und der damit einhergehenden Atemlosigkeit denkt Franziskus nicht an einen Rücktritt. In seiner Autobiographie äußert er jedoch einen pragmatischen Umgang mit seinem eigenen Tod, wobei er um Gnade bittet, dass dieser nicht allzu schmerzhaft sein möge. Es gibt Vorbehalte hinsichtlich seiner zukünftigen Arbeitsfähigkeit und was geschehen wird, sollte er aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme nicht mehr im Amt bleiben können. Historisch gesehen gibt es einen Präzedenzfall in Bezug auf Papst Innozenz XII., der während des Heiligen Jahres im Jahr 1700 starb.
Die Situation des Papstes ist nicht nur eine persönliche Herausforderung; sie wirft auch Fragen über die Zukunft des Heiligen Stuhls auf. Franziskus hat ein Rücktrittsschreiben im vatikanischen Staatssekretariat hinterlegt, sollte es notwendig werden. Für den Moment bleibt er der Welt zugewandt und hält trotz der gesundheitlichen Widrigkeiten einen vollen Terminkalender aufrecht.
Während sich die Kirche auf die kommenden Veranstaltungen, einschließlich wichtiger Termine für Künstler und Kulturschaffende, vorbereitet, bleibt die Gesundheit des Papstes ein zentrales Thema. Die katholische Welt beobachtet aufmerksam, wie sich die Situation entwickeln wird.