
Am 15. Februar 2025 stellte Timothée Chalamet auf der Berlinale seinen neuen Film „A Complete Unknown“ vor, der das Leben von Bob Dylan in seinen frühen Jahren beleuchtet. Der Film ist ein Biopic, das Dylans Ankunft in New York im Jahr 1961 zeigt und seine Entwicklung vom Folk-Musiker zum internationalen Star nachverfolgt. Ein zentraler Moment im Film ist Dylans umstrittener Auftritt mit elektrischer Gitarre beim Newport Folk Festival im Jahr 1965, der sowohl bewunderten als auch kritisierten Beifall erhielt. Regie führte James Mangold, der bereits mit „I Walk the Line“ ein erfolgreiches Biopic über Johnny Cash inszeniert hatte.
„A Complete Unknown“ zeigt insbesondere Dylans Beziehung zu Woody Guthrie, den er im Krankenhaus besucht. Diese Figur spielt eine bedeutende Rolle in Dylans Leben und Karriere. Chalamet gelingt es, Dylans frühen und authentischen Stil darzustellen, ohne den Charakter ins Lächerliche zu ziehen. Der Film präsentiert eine idealisierte Sicht auf New York und die Folk-Szene, während die Frauenfiguren, wie Sylvie (gespielt von Elle Fanning) und Joan Baez (Monica Barbaro), eher funktional und weniger charakterstark erscheinen.
Musikalische Höhepunkte und Kritiken
Musikalisch bietet der Film eine Vielzahl von bekannten Dylan-Hits, darunter „Blowin‘ in the Wind“ und „Like a Rolling Stone“. Chalamet wird für seine schauspielerische Leistung gelobt, obgleich von Experten gemutmaßt wird, dass er den Oscar in der Kategorie Bester Schauspieler möglicherweise nicht gewinnen wird. Der Film ist Teil von Chalamets Oscar-Kampagne und feiert seine deutsche Premiere in Berlin, wo der Schauspieler auch eine umfangreiche Presse-Tour absolviert hat.
In einem Interview äußerte Chalamet, dass er durch die Rolle und Dylans Musik gelernt hat, „vorsichtig mit savior-like Figuren“ umzugehen. Diese Botschaft, die er auch in Anlehnung an Frank Herberts Werk „Dune“ vermittelt, hat ihn geprägt. Chalamet erklärte, dass er diese Erkenntnis zwar nicht im Detail erläutern könne, doch sie sei grundlegender Bestandteil seiner künstlerischen und persönlichen Entwicklung geworden. Verglichen mit Dylans Erfahrungen teilt Chalamet mit, dass er nach seinem Durchbruch in „Call Me by Your Name“ (2017) einem ähnlichen Prozess des Ruhms ausgesetzt war.
Die Geschichte von Bob Dylan
Die Geschichte von Bob Dylan, der 1941 als Robert Allen Zimmerman in Minnesota geboren wurde, ist ebenso schillernd wie die, die in „A Complete Unknown“ erzählt wird. Dylan wuchs in einer jüdischen Familie auf und begann schon früh, Gitarre und Mundharmonika zu spielen. Nach ersten musikalischen Schritten in einer Schulband zog er 1961 nach New York, wo er schnell an Bekanntheit gewann. Dylans Aufstieg zur Leitfigur der Folk- und Protestsongbewegung wird als eine verantwortungsvolle, aber auch kreative Entwicklung wahrgenommen, die durch seine Vorliebe für anspruchsvolle Texte und gesellschaftskritische Inhalte geprägt ist.
Sein Auftritt beim Newport Folk Festival 1965 gilt als Wendepunkt seiner Karriere und löste sowohl Begeisterung als auch Protest unter seinen Fans aus. Der Song „Like a Rolling Stone“ von 1965 wurde dabei nicht nur zu seinem größten kommerziellen Erfolg, sondern auch zu einem kulturellen Symbol einer ganzen Generation. Darüber hinaus zeigt Dylans Einfluss auf die Musikgeschichte, dass seine Lieder und Botschaften auch Generationen überdauern.
Insgesamt ermöglicht „A Complete Unknown“ einen tiefen Einblick in die Anfänge eines der größten Musiker des 20. Jahrhunderts und bietet darüber hinaus wertvolle Synthesen von Chalamets persönlichen Erfahrungen mit Ruhm und dem Einfluss der Musik Dylans auf sein Schaffen.