
Ein international gesuchter niederländischer Drogenhändler, Marco E., wurde in der mexikanischen Stadt Atizapán de Zaragoza tot aufgefunden. Der 15. Februar 2025 brachte die Bestätigung, dass Marco E. am Donnerstag erschossen wurde. Experten haben seine Identität verifiziert und eine Verbindung zu einem weitreichenden Drogenhandelsnetzwerk, das sich von Brasilien über Europa bis nach Mexiko erstreckt, festgestellt. Laut Welt war Marco E. auf der Fahndungsliste von Europol, da er zwischen 2014 und 2015 zusammen mit Komplizen rund 400 Kilo Kokain nach Europa schmuggelte. Dieses war dabei in Containern versteckt, die Ananas transportierten.
Im Oktober 2020 wurde der Drogenhändler wegen seines kriminellen Handelns zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt. Um jedoch einer Festnahme zu entkommen, täuschte Marco E. im Oktober 2022, in Culiacán, einer Hochburg mexikanischer Drogenkartelle, seinen eigenen Tod vor. Dieser Schritt zeigt, wie verzweifelt Marco E. war, um den Strafverfolgungsbehörden zu entkommen.
Die Lage der Kriminalität in Mexiko
Die Situation in Mexiko wird durch eine anhaltend hohe Kriminalität, besonders im Drogenkrieg, geprägt. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenkartellen haben das Land in den letzten Jahren stark destabilisiert. Alejandro Arcos, der neue Bürgermeister von Chilpancingo, wurde am 30. September 2024 vereidigt und äußerte den Wunsch nach Frieden und Sicherheit. Tragischerweise wurde er nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt tot aufgefunden, sein Körper verstümmelt, was auf das organisierte Verbrechen hinweist. Dies ist ein weiteres Beispiel für die brutale Realität, mit der viele Politiker in Mexiko konfrontiert sind, die gegen die Kartelle ankämpfen wollen, wie in einem Bericht von ZDF zu lesen ist.
In der Region Guerrero, wo Chilpancingo und Acapulco liegen, halten schon seit Jahren gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen die Bevölkerung in Atem. Laut Berichten wurden in nur einer Woche mindestens 20 Menschen getötet, während mehrere andere als vermisst gelten. Diese Zunahme der Gewalt hat zu einem Klima der Angst geführt, das auch Zivilisten betrifft. Beispielsweise mussten von Januar bis Juli 2024 in Chiapas mehr als 12.000 Menschen ihre Häuser verlassen, um der kartellbedingten Gewalt zu entkommen.
Politische Herausforderungen und Lösungen
Die mexikanische Politik steht vor großen Herausforderungen im Kampf gegen die Drogenkartelle. Die umstrittene Justizreform, die alle Richter direkt wählen lässt, könnte für zusätzliche Unsicherheiten sorgen. Darüber hinaus äußert Sicherheitsexperte Eduard Guerrero, dass das organisierte Verbrechen in Guerrero und darüber hinaus große Einflussnahme hat. In anderen Bundesstaaten wie Sinaloa hat die Kartellgewalt ebenfalls zugenommen.
Andres Manuel López Obrador, der bis September 2024 im Amt war, verfolgte eine Deeskalationspolitik, die jedoch mit gemischtem Erfolg blieb. Seine Nachfolgerin, Claudia Sheinbaum, die als erste Präsidentin Mexikos gewählt wurde, plant, Sozialhilfen auszubauen und das Sicherheitskonzept fortzuführen, das auf Prävention und Alternativen für Jugendliche abzielt. Zudem soll die Nationalgarde als militarisierte Polizei eingesetzt werden, um Verbrechen zu bekämpfen und aufzuklären. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen einen bedeutenden Einfluss auf die anhaltende Gewalt haben werden.