
Am 14. Februar 2025 hat der Bundesrat Änderungen bestätigt, die den Rollout von Smart Metern in Deutschland beschleunigen sollen. Laut dem BMWK sind die Messentgelte für Smart Meter nun gesetzlich festgelegt und unterliegen Preisobergrenzen. Diese Obergrenzen richten sich nach dem Energieverbrauch des Haushalts sowie der installierten Erzeugungsleistung.
Ein übergeordneter Digitalisierungsbericht des BMWK von 2024 hat Finanzierungslücken beim Smart Meter Rollout aufgezeigt. Demnach können die grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) die anfallenden Kosten oftmals nicht durch die festgelegten Preisobergrenzen decken. Diese wurden seit 2016 um bis zu zwei Drittel unter die tatsächlichen Kosten festgesetzt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurden neue Regelungen erarbeitet, die die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Rollout verbessern sollen.
Entgelterhöhungen und individuelle Ausstattung
Ab dem 1. Januar 2025 wird der Preis für die Installation und den Betrieb von Smart Metern angehoben, die Erhöhungen sind jedoch minimal und beruhen auf einer Kosten-Nutzen-Analyse. Die Entgelte orientieren sich dabei an den Kosten eines herkömmlichen Zählers. Aktuell lagen die bisherigen Kosten bei 20 Euro pro Jahr. Rückwirkend zum 1. Januar 2025 werden die Preisobergrenzen auf 25 Euro für herkömmliche Zähler, 30 Euro für Haushaltskunden mit einem Verbrauch von unter 6.000 kWh und 40 Euro für Kunden mit einem Verbrauch zwischen 6.000 und 10.000 kWh angehoben. Zudem ist ein Maximalbetrag von 50 Euro für Smart Meter bei Photovoltaikanlagen bis 15 kW oder Wärmepumpen festgelegt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass alle Stromkunden ab Januar 2025 das Recht haben, eine individuelle Ausstattung mit Smart Metern zu verlangen. Der Messstellenbetreiber ist verpflichtet, individuelle Anfragen innerhalb von vier Monaten zu erfüllen. Sollte eine individuelle Anfahrt nötig sein, darf ein Zusatzentgelt von maximal 100 Euro erhoben werden, wobei diese höheren Entgelte transparent dargelegt werden müssen.
Der Weg zum Smart Meter: Verpflichtungen und Rechte
Der gesetzliche Rollout der Smart Meter, der offiziell am 1. Januar 2025 beginnt, ist Teil eines umfassenden Plans zur Digitalisierung der Energiewende in Deutschland. Laut Haufe wird die Rollout-Phase bis Ende 2030 mindestens 95 % der Haushalte erreichen. Der Rollout wird für Verbraucher ab einem Jahresverbrauch von 6.000 kWh sowie für Erzeuger ab einer installierten Leistung von 7 kW verpflichtend sein.
Derzeit sind in Deutschland weniger als 5 % der Haushalte mit Smart Metern ausgestattet. Diese intelligenten Messsysteme bieten eine Reihe von Vorteilen, darunter transparente Verbrauchsdaten und die Möglichkeit, dynamische Tarife zu nutzen. Verbraucher mit einem geringeren Verbrauch oder Erzeugern mit weniger als 7 kW haben ab Januar 2025 die Möglichkeit, einen Smart Meter freiwillig anzufordern.
Insgesamt zeigt sich, dass der bevorstehende Rollout der Smart Meter nicht nur wirtschaftliche, sondern auch verbraucherfreundliche Veränderungen mit sich bringt. Die Umstellung auf intelligente Messsysteme verspricht eine effiziente und transparente Nutzung von Energie mit dem Ziel, den Stromverbrauch nachhaltig zu reduzieren. So wird beispielsweise mit der Visualisierung des Stromverbrauchs von einem Einsparpotenzial von etwa 2 % ausgegangen.