
Shirin David, die bekannte Rapperin und Webvideoproduzentin, hat kürzlich in einem Interview mit dem Stern ihre scharfe Ablehnung der Alternative für Deutschland (AfD) geäußert. Sie stellte klar, dass sie Werte wie Feminismus, Selbstbestimmung, Demokratie und Meinungsfreiheit vertritt. Auf die Frage nach der AfD, die laut Umfragen als zweitstärkste Partei gilt, reagierte sie mit dem markanten Ausdruck: „Ich kotze!“ Diese Aussage verdeutlicht ihre klare Position gegen die Politik der Partei und ihre Besorgnis über die gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland.
Die 28-Jährige forderte in dem Interview mehr Frauen in Entscheidungspositionen, betonte jedoch, dass es vor allem um Kompetenz und nicht allein um Geschlecht gehen sollte. Diese Ansichten spiegeln nicht nur ihre Leidenschaft für feministische Themen wider, sondern zeigen auch ihre politische Entschlossenheit.
Politische Äußerungen im Kontext der Bundestagswahl
David äußerte ihre politischen Ansichten wenige Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Sie hat über 1,5 Millionen Follower auf TikTok und 6 Millionen auf Instagram, was ihre Reichweite und den Einfluss auf die Meinungsbildung unter jungen Menschen unterstreicht. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie den Hit „Bauch Beine Po“ und trat als Hauptact bei der ZDF-Silvestershow am Brandenburger Tor auf. Kürzlich wurde sie zudem mit einem BAMBI ausgezeichnet, was ihren Status in der deutschen Medienlandschaft festigt.
Die politische Landschaft unter den jungen Wählern, insbesondere der Generation Z, hat sich jedoch ebenfalls gewandelt. Laut einer Studie mit über 2.000 Befragten zeigen immer mehr junge Deutsche eine Neigung zur Wahl der AfD, da sie sich mehr mit anderen Themen identifizieren, die nicht unbedingt mit den Anliegen von Shirin David übereinstimmen. Viele in der Generation Z, vor allem unter 30-Jährigen, scheinen sich zunehmend nach rechts zu orientieren. Der Aufstieg der AfD wird häufig mit der Wahrnehmung ungebremster Massenmigration verbunden, was die Unterstützung für diese Partei antreibt.
Generation Z und ihr Wahlverhalten
Die Generation Z unterscheidet sich in ihren Wahlentscheidungen stark zwischen den Geschlechtern. Jüngere Frauen neigen eher dazu, progressive, linke Parteien zu wählen, während junge Männer häufiger rechtspopulistische Tendenzen zeigen. Bei der Landtagswahl in Sachsen entschieden sich 33% der Frauen unter 25 Jahren für linke Parteien, im Gegensatz zu nur 22% der jungen Männer. Dies spiegelt sich auch in den Wahlen wieder; 40% der jungen Männer wählten die AfD, während nur 21% der jungen Frauen diese Partei unterstützten.
In Thüringen und Brandenburg ergeben sich ähnliche Trends, wobei junge Wähler zunehmend flexibel in ihren Entscheidungen sind. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die politischen Vorlieben der Generation Z nicht in die traditionellen Kategorien von links und rechts passen. Stattdessen entscheiden sie auf der Grundlage spezifischer Themen, wobei Gleichberechtigung und Umweltschutz zentrale Anliegen sind. Dies führt dazu, dass nicht nur die großen Parteien, sondern auch kleinere, progressive Gruppen profitieren können.
Die wachsende Unterstützung für die AfD unter jungen Wählern ist bemerkenswert. So hat sich der Anteil der AfD-Wählerinnen unter 25 Jahren von 3,8% im Jahr 2019 auf 11% im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Jedoch haben fast 80% der jungen Männer nicht für die AfD gestimmt und zeigen häufig progressive Einstellungen. Diese Entwicklungen stellen eine Herausforderung für Künstler wie Shirin David dar, die für eine inklusive und fortschrittliche Gesellschaft eintreten.