
Am 13. Februar 2025 hat US-Präsident Donald Trump einen Plan zur Erhöhung der Importzölle für alle Handelspartner unterzeichnet, die amerikanische Importe besteuern. Dieses neue Regelwerk, das als „reziproke Zölle“ bezeichnet wird, bedeutet, dass die USA ihre eigenen Importsteuern automatisch an die bestehenden Zollsätze anderer Länder anpassen werden. Trump erklärte, dass die Vereinigten Staaten in vielen Fällen deutlich weniger Zölle als andere Länder erheben und wies dabei auf eine als unfair empfundene Behandlung durch Verbündete hin.
Die Reaktionen auf Trumps Entscheidung sind durchweg besorgt. Experten warnen, dass diese Zölle einen globalen Handelskrieg auslösen könnten, der zu steigenden Preisen für Konsumenten führen würden. Auch Canadians Premierminister Justin Trudeau äußerte sich kritisch, indem er warnte, dass Zölle gegen Kanada Arbeitsplätze in den USA gefährden und die Kosten für Verbraucher erhöhen könnten. Kritiker aus verschiedenen politischen Lagern heben hervor, dass solche Maßnahmen gegen bestehende Handelsabkommen wie dem United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) verstoßen könnten.
Globale Handelsdynamik im Umbruch
Trump hat bereits zuvor Zölle als strategisches Druckmittel genutzt, um andere Länder zu bestimmten Handlungen zu bewegen. So kündigte er im November an, 25-prozentige Zölle auf Mexiko und Kanada zu erheben, um diese zur Verschärfung der Grenzsicherheit zu bewegen. In der aktuellen Situation stellt sich die Frage, wie solch aggressive Zollpolitik den internationalen Handel beeinflussen wird, insbesondere vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden neuen globalen Handelsallianzen wie der BRICS-Gruppe.
Die BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und China, ergänzt um Südafrika – intensifizieren in jüngster Zeit ihre Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Die Gruppe hat mehrere wirtschaftliche Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet und plant, sich auf gemeinsame Initiativen sowie Entwicklungshilfe und sicherheitspolitische Kooperation zu konzentrieren. Die Neue Entwicklungsbank (NDB) spielt eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten in Schwellenländern und verfolgt das Ziel, den Einfluss des US-Dollars im internationalen Handel zu verringern.
US-Dollar auf der Kippe?
Die Brics-Staaten haben ambitionierte Pläne bezüglich eines eigenen Zahlungssystems, das den Handel erleichtern und eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von den USA ermöglichen soll. Diese Strategie könnte das bestehende globale Wirtschaftssystem vor erhebliche Herausforderungen stellen, vor allem, wenn man die Rivalität zwischen den USA und China betrachtet, die als einer der Haupttreiber der aktuellen geopolitischen Dynamik gilt.
Zusätzlich verstärkt die Fragmentierung des Welthandels die kritischen Stimmen, die eine Neubewertung der Machtverhältnisse im internationalen Handel fordern. Schwellenländer wie Brasilien und Südafrika hinterfragen zunehmend die Dominanz der USA und des US-Dollars, was den Weg für neue Handelsabkommen und Allianzen ermöglicht. BRICS sieht sich dabei als Gegenpol zu den G7-Staaten und verfolgt einen multipolaren Ansatz in der internationalen Politik.
Die geopolitischen Spannungen, auch verstärkt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, führen zu einer Bewusstseinsveränderung im globalen Handel. Freihandelsabkommen sind zunehmend auch eine Frage der Außen- und Sicherheitspolitik, die komplexe Themen wie geistiges Eigentum, strategische Güter sowie Arbeits- und Umweltschutz umfassen. Die Welt könnte sich bald in zwei unabhängigere Handelsblöcke aufteilen: demokratische Staaten versus autokratische Regime.
Trump und die BRICS-Staaten sind Teil eines vielschichtigen geopolitischen Spiels, das in den kommenden Jahren entscheidend für die wirtschaftliche Landschaft der Welt sein könnte. Währenddessen setzt die US-Regierung weiterhin auf Zölle als ein Mittel, um amerikanische Interessen durchzusetzen, was etwaige positive Auswirkungen auf Verbraucherpreise und Arbeitsplätze in den USA infrage stellt.