
Am 13. Februar 2025 wurde bekannt, dass Prof. Dr. Fabian Müller die W3-Professur für CAR-T-Zell-Therapie an der FAU übernommen hat. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist eine der 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands und bietet über 270 Studiengänge an. Mit mehr als 6.000 Mitarbeitenden und über 39.000 Studierenden ist die FAU ein zentraler Akteur in der akademischen Welt.
Prof. Dr. Müllers Forschungsschwerpunkt liegt auf Antikörper-basierten Therapien, die darauf abzielen, entartete oder dysregulierte Zellen gezielt auszuschalten. Durch diese neuen Technologien soll die Nebenwirkungen traditioneller Krebstherapien reduziert werden. Zuvor war er als Post-Doc am National Cancer Institute in Bethesda, MD, USA, tätig und hat Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. studiert.
Innovative Krebstherapie: CAR-T-Zell-Therapie
Die CAR-T-Zell-Therapie stellt einen bedeutenden Fortschritt in der modernen Krebsbehandlung dar. Diese fortschrittliche Behandlungsmethode wird insbesondere für Blut- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen, wie akute lymphatische Leukämie (ALL) und Non-Hodgkin-Lymphome (NHL), eingesetzt. CAR steht für chimärer Antigenrezeptor, der in T-Zellen integriert wird, um Tumorzellen gezielt abzutöten. Der Ablauf dieser Therapie umfasst mehrere Schritte, darunter eine Blutentnahme, die Isolation und gentechnische Veränderung von T-Zellen, sowie eine anschließende Chemotherapie, bevor die CAR-T-Zellen infundiert werden. Jeder Patient erhält individuelle T-Zellen, die speziell für seine Erkrankung modifiziert wurden, und in Deutschland sind bereits zwei CAR-T-Zell-Therapien zugelassen: Axicabtagene Ciloleucel und Tisagenlecleucel.
Die Anwendungen der CAR-T-Zell-Therapie sind vielfältig. Sie wird beispielsweise bei rezidivierten oder refraktären diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen sowie bei akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie bei jungen Menschen bis 25 Jahre eingesetzt. Studien zeigen, dass diese Therapieform Tumoren zurückgehen lassen kann, dennoch gibt es auch Risiken und Nebenwirkungen. Hierzu zählen unter anderem das Zytokin-Freisetzungssyndrom, neurologische Probleme und erhöhte Infektionsrisiken.
Neue Erkenntnisse zu Nebenwirkungen
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Düsseldorf untersuchen die Nebenwirkungen der CAR-T-Zell-Therapie und haben herausgefunden, dass seltene Fälle von sekundären Krebserkrankungen, wie T-Zell-Lymphomen, nach der Therapie beobachtet wurden. Diese Mutationen in blutbildenden Stammzellen wurden als mögliche Ursachen für die Sekundärkrebserkrankungen identifiziert. Die Führer der Studie empfehlen ein Screening auf Mutationen vor der Therapie, um das individuelle Risiko besser einschätzen zu können.
Eine spezifische Publikation im New England Journal of Medicine beschreibt den Fall eines Patienten, der nach einer erfolgreichen CAR-T-Zell-Therapie ein peripheres T-Zell-Lymphom entwickelte. Obwohl anfangs positive Ergebnisse erzielt wurden, verstarb der Patient nach der Diagnose der neuen Erkrankung. Mutationen in den Genen DNMT3A und TET2, die mit hämatologischen Krebserkrankungen assoziiert sind, wurden bereits vor der Immuntherapie festgestellt und könnten zur Ausbildung des T-Zell-Lymphoms beigetragen haben.
Prof. Dr. Müllers Engagement in der Krebsforschung spiegelt sich auch in seinen persönlichen Zielen wider. Seine Bestrebungen, in der Onkologie tätig zu sein, sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse geprägt, sondern auch von einem tiefen menschlichen Ansatz. Er möchte die Patienten nicht nur medizinisch unterstützen, sondern ihnen auch Freude und Hoffnung bringen, indem er sie zum Lachen bringt und ihnen die Bedeutung seiner Arbeit näherbringt. Die Kooperation zwischen der akademischen Forschung und praktischen Anwendungen in der Krebsbehandlung ist für ihn von zentraler Bedeutung.
So wird die FAU unter der Leitung von Prof. Dr. Müller eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung der CAR-T-Zell-Therapie spielen und zur Verbesserung der Therapiestrategien und Lebensqualität von Krebspatienten beitragen.
Für weiterführende Informationen lesen Sie die Artikel von FAU, Krebsgesellschaft und Uniklinik Düsseldorf: FAU, Krebsgesellschaft, Uniklinik Düsseldorf.