
In der aktuellen Ausgabe der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY … ungelöst» wurden zwei brutale Kriminalfälle aus Baden-Württemberg vorgestellt, die die Öffentlichkeit in Alarmbereitschaft versetzen. Die Sendung hat bereits zahlreiche Hinweise zur Aufklärung dieser Verbrechen generiert, wie ZVW berichtet.
Im ersten Fall handelt es sich um einen Vorfall, der in der ersten Junihälfte 2022 stattfand. Ein unbekannter junger Mann belästigte zwei achtjährige Mädchen. Eines der Kinder konnte fliehen, während der Täter eines der Mädchen ansprach und bedrängte. Passanten und eine Frau, die die Polizei alarmierte, halfen, während der Angreifer entkam. Die Polizei konnte DNA-Spuren des Täters sichern, die auf einen Treffer hindeuten. Drei Monate nach der ersten Tat griff der Mann ein weiteres Mädchen, das neun Jahre alt war, in Bruchsal an. In diesem Fall blieb es glücklicherweise beim Versuch, aber die Polizei vermutet einen örtlichen Bezug des Täters zu Bruchsal.
Ein tragischer Mordfall
Der zweite Fall handelt von einem Mord, der sich am 18. September 2016 in Heidenheim ereignete. Hier eskalierte ein Streit zwischen dem Wirt eines Bistros, seiner Schwester und deren Ehemann. Der Wirt wurde viermal in den Kopf geschossen und starb am Tatort. In dem Tumult wurde auch die Schwester des Wirtes von einem Streifschuss getroffen. Der gesuchte Täter, ein 43-jähriger Grieche, floh nach der Tat und bleibt bis heute auf der Flucht. Seine Spur verlor sich, nachdem sein Fahrzeug am Tatabend gefunden wurde. Europas Polizei, Europol, ist in die Fahndung involviert, während die Staatsanwaltschaft Ellwangen eine Belohnung von 4.000 Euro ausgesetzt hat.
Ob zu diesem Mordfall nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung Hinweise eingegangen sind, ist bisher nicht mitgeteilt worden.
Die alarmierende Zahlen des Kindermissbrauchs
Die Vorstellung dieser Fälle findet vor dem Hintergrund alarmierender Statistiken statt. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 gab es 15.520 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch, was stabil im Vergleich zu 2021 ist. Der Anstieg bei Missbrauchsdarstellungen und Jugendpornografie ist jedoch besorgniserregend. Die Zahl stieg um 10,3 % auf über 48.800 Fälle. Besonders alarmierend ist der Anstieg der tatverdächtigen Minderjährigen, die in den vergangenen Jahren immer häufiger mit diesen Delikten in Verbindung gebracht werden.
Die Herausforderungen, vor denen Politik und Gesellschaft stehen, sind erheblich. Experten betonen die Notwendigkeit eines besseren Kinderschutzes in der digitalen Welt. Die Polizei warnt zudem, dass soziale Medien die Gefahr von Missbrauch verstärken können. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen fordern Fachleute wie Kerstin Claus, die Missbrauchsbeauftragte, eine umfassende Strategie zur Aufklärung und einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet.
Die aktuellen Vorfälle und die sich zuspitzenden Statistiken machen deutlich: Es bleibt viel zu tun, um Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen.