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Ein Spagat der Menschlichkeit: Deutschlands Hilfe für Syrien im Fokus!

Ärzte aus Deutschland und Syrien treffen sich in Berlin, um den Wiederaufbau des syrischen Gesundheitswesens zu planen. 15 Millionen Euro für Klinikpartnerschaften sollen die katastrophalen Bedingungen verbessern.

Die katastrophale Situation im syrischen Gesundheitswesen steht im Fokus einer neuen Initiative zur Unterstützung der Klinikpartnerschaften zwischen Deutschland und Syrien. Ärzte aus Deutschland und Syrien haben sich zusammengefunden, um über Strategien für den Wiederaufbau eines der am stärksten geschädigten Gesundheitssysteme der Welt zu beraten. Während der Bürgerkrieg, der fast 14 Jahre andauerte, über ein Drittel der Krankenhäuser funktionsunfähig gemacht hat und mehr als die Hälfte des Gesundheitspersonals zur Flucht gezwungen hat, stehen die Überlebenden vor enormen Herausforderungen.

Zu den Stimmen, die die katastrophalen Bedingungen schildern, gehört Iyad Durmus, ein Augenarzt aus Dortmund. Er hebt hervor, dass in den syrischen Krankenhäusern kein Strom, kein sauberes Wasser und keine Medikamente vorhanden sind. Kardiologe Ayham Al-Zoebi beschreibt die Krankenhäuser als „zerstört, teilweise zerstört, extrem sanierungsbedürftig“. Der Mangel an Fachärzten ist alarmierend. Sara Mohamad, Assistenzärztin an der Berliner Charité, berichtet von einem extremen Personalmangel, da es in Syrien keinen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie mehr gibt. Zudem sind nur noch 40 Fachärzte für Psychiatrie im gesamten Land tätig, was die psychische Gesundheit der Bevölkerung gravierend beeinträchtigt.

Partnerschaften für den Wiederaufbau

Unter der Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurde nun eine syrisch-deutsche Klinikpartnerschaft gestartet. Der Fokus dieser Partnerschaft liegt auf der fortschrittlichen Ausbildung syrischer Ärzte durch deutsche Kollegen, wobei neben Live-Trainings auch Online-Kurse angeboten werden sollen. Somar Hasan, stellvertretender Klinikdirektor an der Universitätsaugenklinik Mannheim, betont die bereits bestehenden guten Kontakte zu Entscheidungsträgern in Syrien, die für diese Initiative von großer Bedeutung sind.

An einer Veranstaltung in Berlin nahmen über 300 Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreter von Kliniken und Hilfsorganisationen teil, um die Partnerschaft ins Leben zu rufen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze benennt die Herausforderungen klar: Mehr als ein Drittel der Krankenhäuser in Syrien sind nicht funktionstüchtig, und ohne eine sofortige Verbesserung der medizinischen Versorgung könnte die zur Verfügung stehende Finanzierung von 15 Millionen Euro rasch aufgebraucht sein. Diese Mittel könnten maximal 500.000 Euro pro Partnerschaft für einen Zeitraum von drei Jahren bereitstellen.

Herausforderungen und Bedarfe

Viele der Medizinprodukte, die in Syrien dringend benötigt werden, wie Spritzen und Nahtmaterial, fehlen. Yara Al Najar, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, berichtet von der Notwendigkeit, die Grundversorgung zu sichern und medizinische Materiallieferungen bereitzustellen. Die Abwanderung syrischer Ärzte in Länder wie Deutschland bleibt jedoch eine besorgniserregende Thematik, da über 6.000 syrische Ärzte und 2.000 Pflegekräfte in Deutschland arbeiten. Ein Rückgang dieses Personals würde das deutsche Gesundheitssystem weiter belasten.

Zusätzliche Herausforderungen in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung sind durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Grenzschließungen und -kontrollen entstanden. Diese Umstände haben nicht nur den Zugang zu medizinischen Gütern eingeschränkt, sondern auch die Verwirrung und das Misstrauen in der Bevölkerung verstärkt. Gemäß dem europäischen Gesundheitskommissar ist es entscheidend, die Funktion der Einreisestellen für die öffentliche Gesundheit zu stärken, um die Lieferung medizinischer Güter effektiver zu gestalten sowie die Kapazitäten zur Erkennung und Bewältigung von Gesundheitsgefahren zu verbessern.

Die Entwicklungen in diesem Bereich verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer international abgestimmten Antwort auf die verheerenden Bedingungen im syrischen Gesundheitswesen. Nur durch gezielte Maßnahmen und enge Zusammenarbeit können die medizinischen Herausforderungen in Syrien bewältigt werden, um der kriegsgeplagten Bevölkerung eine grundlegende Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel von maz-online.de, aerzteblatt.de und WHO Europa.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
www.aerzteblatt.de
Referenz 3
www.who.int
Quellen gesamt
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