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Kevin Spacey erneut vor Gericht: Neue Missbrauchsvorwürfe erschüttern Theaterwelt!

Kevin Spacey sieht sich erneut schweren Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt. Eine neue Zivilklage in Großbritannien könnte seine bereits angeschlagene Karriere weiter belasten. Was geschah im Old Vic Theater?

Kevin Spacey, der 65-jährige Schauspieler, sieht sich erneut mit schweren Missbrauchsvorwürfen konfrontiert. Gala berichtet, dass eine neue Zivilklage gegen ihn in Großbritannien eingereicht wurde. Diese Klage bezieht sich nicht nur auf seine Handlungen, sondern richtet sich auch gegen das Londoner Old Vic Theater, wo Spacey von 2004 bis 2015 als künstlerischer Leiter tätig war. Diese neuen Vorwürfe sind die dritten, mit denen Spacey konfrontiert ist; der Schauspieler wurde erst im Sommer 2023 in einem vorherigen Verfahren freigesprochen. Details zu den aktuellen Vorwürfen sind bislang jedoch unbekannt.

Die Situation um Spacey ist komplex. Bereits im Oktober 2022 wurde er von einer New Yorker Jury für nicht schuldig befunden, nachdem Anthony Rapp, damals 53 Jahre alt, Spacey beschuldigt hatte, ihn als 14-Jährigen sexuell belästigt zu haben. Rapp hatte 2017 die ersten öffentlichen Anschuldigungen gegen Spacey erhoben. Die Vorwürfe und die darauf folgenden juristischen Auseinandersetzungen haben Spaceys Karriere erheblich beeinträchtigt; er wurde aus der Netflix-Serie „House of Cards“ ausgeschlossen und seine Szenen in Ridley Scotts „Alles Geld der Welt“ wurden mit Christopher Plummer nachgedreht.

Alter und Macht im Theater

Die aktuellen Ereignisse haben Verhältnisse im Theater erneut in den Fokus gerückt. Das Old Vic Theater, wo Spacey in seiner Zeit als künstlerischer Leiter zahlreiche persönliche Zeugenaussagen über unangemessenes Verhalten erhielt, hat diese Vorfälle ernst genommen. Laut BBC berichten 20 verschiedene Personen über ihr unangemessenes Erleben im Zusammenhang mit Spacey. Die Geschäftführerin des Old Vic, Kate Varah, hat sich „aufrichtig“ bei den mutmaßlichen Opfern entschuldigt.

Betroffene fühlten sich häufig nicht in der Lage, ihre Bedenken zu äußern. Diese Umstände zeigen ein tiefgreifendes Problem im Umgang mit Machtstrukturen in Theaterorganisationen auf und werfen Fragen zur Verantwortung auf. Spaceys Verhalten, das von unangenehmen Gefühlen bis zu sexuell unangemessenem Verhalten reichte, führte dazu, dass einige der Betroffenen die Polizei kontaktierten. Die Geschäftsführung des Old Vic stellte klar, dass bis auf einen Vorwurf keine gemeldeten Vorfälle direkt angesprochen wurden.

Ein breiterer Kontext von Machtmissbrauch

Der Diskurs über Machtmissbrauch im Theater wird von weiteren Vorfällen begleitet. Ein Beispiel ist der Rücktritt von Klaus Dörr, dem Interimsintendanten der Berliner Volksbühne, nach sexistischen Vorwürfen. In diesem Kontext hat die Heinrich-Böll-Stiftung die Publikation „Theater und Macht. Beobachtungen am Übergang“ herausgebracht, die sich mit der Thematik beschäftigt. Auch in der Diskussion um Rassismus am Schauspielhaus Düsseldorf und den Führungsstil von Shermin Langhoff am Maxim Gorki Theater wird die Problematik des Missbrauchs von Macht deutlich.

Initiativen wie der Deutsche Bühnenverein haben bereits 2018 einen Verhaltenskodex zur Prävention von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch erstellt. Die Interpretation und Fortschritte bei dessen Umsetzung sind von großer Bedeutung, um in großen Theatern sowie in der freien Szene ein sichereres Arbeitsumfeld zu schaffen. Es scheint, als ob das Problembewusstsein in diesen Institutionen gewachsen ist und es Bestrebungen gibt, von einem Teil des Problems zu einem Teil der Lösung zu werden, wie in einer Diskussion während des Berliner Theatertreffens thematisiert wird.

Die dramatischen Entwicklungen um Kevin Spacey stellen Veranstaltungen wie das Berliner Theatertreffen und die darauf stattfindenden digitalen Gesprächsrunden in einen wichtigen Kontext. Es wird diskutiert, wie Machtstrukturen verändert und Gleichheit geschaffen werden kann, um eine Umgebung zu gewährleisten, in der alle Mitarbeiter ohne Belästigung oder Einschüchterung arbeiten können. Der aktuelle künstlerische Leiter des Old Vic, Matthew Warchus, hat betont, dass jeder das Recht auf eine solche Umgebung hat und die Vorwürfe einen „Schock und eine beunruhigende Überraschung“ für viele beteiligt haben.

Referenz 1
www.gala.de
Referenz 2
www.bbc.com
Referenz 3
taz.de
Quellen gesamt
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