Gaza

Hamas in Kairo: Schicksal des Gaza-Waffenstillstands auf der Kippe!

Am 12. Februar 2025 trifft eine Hamas-Delegation in Kairo ein, um den angespannten Gaza-Waffenstillstand zu sichern. Vermittler arbeiten gegen neue Konflikte und humanitäre Krisen.

Eine Delegation der Hamas ist in Kairo angekommen, um mit ägyptischen und katarischen Vermittlern über die Umsetzung des fragilen Waffenstillstands im Gazastreifen zu verhandeln. Dieser wurde letzten Monat erreicht, jedoch zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass die Situation angespannt bleibt. Laut Al Jazeera hat Hamas erklärt, sich nicht den Drohungen Israels und der USA zu beugen. Diese Drohungen sind mit einer möglichen Rückkehr zu Kämpfen und einer massenhaften Vertreibung von Palästinensern verbunden.

Hamas drohte, die für Samstag geplante Freilassung israelischer Gefangener zu verzögern, da Israel ihrer Meinung nach den Waffenstillstand verletzt hat. Laut dem Hamas-Sprecher Hazem Qassem würde Israel die Bedingungen des Abkommens einhalten müssen, bevor Solidaritätsgesten in Form von Gefangenenaustausch erfolgen können. Seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands am 19. Januar wurden mindestens 92 Palästinenser durch israelisches Feuer getötet, während mehr als 800 verletzt wurden, was die fragilen Friedensverhandlungen zusätzlich belastet.

Humanitäre Krise im Gazastreifen

Die humanitäre Lage in Gaza bleibt verheerend. Über 48.000 Palästinenser wurden während des Konflikts getötet, was die katastrophale Situation weiter verschärft. Der Gazastreifen steht vor der größten humanitären Krise seit Jahren. Vor dem Konflikt lebten hier über zwei Millionen Menschen. Der Großteil dieser Bevölkerung ist auf internationale Hilfe angewiesen, und über 80 Prozent gelten als Flüchtlinge, wie das Council on Foreign Relations berichtet.

Die Vorraussetzungen für die Zivilbevölkerung verschlechterten sich weiter durch eine vollständige Belagerung, die zu einem Mangel an Elektrizität, Wasser und lebensnotwendigen Gütern führte. Bis zu 90 Prozent der Bevölkerung Gazas sind von schwerer Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Zudem wird das Gesundheitssystem im Gazastreifen durch andauernde militärische Operationen und Zerstörung der Infrastruktur erheblich belastet. Das SRF hebt hervor, dass die Bedingungen in Flüchtlingslagern wie Chan Yunis katastrophal sind, wo viele Menschen in provisorischen Zeltlagern leben müssen.

Internationale Reaktionen und Risiken eines neuerlichen Konflikts

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu und der US-Präsident Donald Trump haben in jüngster Zeit gewarnt, dass Israel die Kämpfe wieder aufnehmen könnte, falls Hamas die Gefangenen nicht freilässt. Trump drohte, dass „die Hölle losbrechen“ würde, wenn die restlichen israelischen Geiseln nicht freigelassen werden. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz äußerte sich ebenfalls besorgt und erklärte, dass ein neuer Krieg gegen Gaza intensiver ausfallen könnte als bisherige Konflikte. Zudem betonte er, dass die „Tore der Hölle“ sich öffnen würden, wenn Hamas nicht kooperiert. Die militärische Führung Israels diskutiert bereits mögliche Pläne für eine erneute Offensive, schätzt jedoch, dass eine militärische Aktion zur Rettung von Geiseln als nahezu unmöglich angesehen wird.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah el-Sisi und Jordaniens König Abdullah II. setzen sich für den sofortigen Wiederaufbau Gazas ein, dabei betonten sie, dass Palästinenser nicht von ihrem Land vertrieben werden sollten. Ein Vorschlag, wonach die USA forcieren wollen, dass Nachbarländer vertriebene Palästinenser aufnehmen, stößt sowohl in Jordanien als auch in Ägypten auf Ablehnung. Die Palästinensische Autonomiebehörde und arabische Staaten sind gegen diesen Plan vereint und rufen weltweit zu Massenprotesten gegen Vertreibung und Zwangsdeportation auf. So bleibt die Lage sowohl in Gaza als auch im weiteren Nahen Osten angespannt, und die Gefahr einer weiterer Eskalation scheint im Raum zu stehen.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 2
www.cfr.org
Referenz 3
www.srf.ch
Quellen gesamt
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