
Der FC Viktoria 1889 Berlin hat mit George Boateng einen neuen Sportlichen Leiter verpflichtet. Der 42-jährige ehemalige Spieler, der in einer prominenten Fußballfamilie aufwuchs, hat sich in den ersten zwei Wochen seiner Tätigkeit bereits gut im Verein eingelebt und fühlt sich ausgesprochen willkommen. Geschäftsführer Zeljko Karajica hebt die positiven Gespräche mit Boateng sowie dessen Expertise hervor und ist optimistisch über die zukünftige Zusammenarbeit.
Boateng, der zuvor bei Hertha BSC tätig war, beschreibt seine Verbindung zu dem Berliner Traditionsklub als äußerst wertvoll. Er arbeitete dort als Bindeglied zwischen Spielern, Eltern und Trainern, was wertvolle Erfahrungen für seine neue Rolle bei Viktoria mit sich brachte. Dabei richtet er seinen Fokus insbesondere auf die Talente aus der Region Berlin und Brandenburg, die er zukünftig im Verein fördern möchte.
Vision für Viktoria Berlin
Bei Viktoria sieht Boateng die Möglichkeit, seine Fähigkeiten besser einzubringen als bei größeren Vereinen. „Ich glaube, wir können hier mit Talenten wirklich etwas bewegen“, so Boateng. Er hebt hervor, dass wichtige Personen wie Moni und Gerd, die die erste Mannschaft betreuen, positiv zur Vereinsatmosphäre beitragen. Seine Definition von Erfolg ist eine Kombination aus sportlichem Erfolg und der Ausbildung von Spielern, die den Sprung in den Profi-Fußball schaffen.
Der Klub verfolgt das Ziel, in der laufenden Saison die Liga zu halten und nachhaltige Strukturen aufzubauen. Dies bedarf eines klar definierten Images: „Wir wollen als Berliner Verein wahrgenommen werden, der Talente aus der Region ausbildet“, erklärt Boateng. Seine Ambitionen sind nicht nur kurzfristig; er strebt ein langfristiges Engagement an, um die Sichtbarkeit des Vereins auf lange Sicht zu erhöhen.
Zusätzlich zu seiner Funktion als Sportlicher Leiter arbeitet Viktoria Berlin im Rahmen eines Netzwerks, das auch die Klubs Austria Klagenfurt und HNK Sibenik umfasst. Dies bietet Perspektiven zur Talentförderung, die den jüngeren Spielern zugutekommen sollen. Boateng betont die Wichtigkeit, dass Nachwuchsspieler ein starkes Mindset entwickeln, um in der kompetitiven Fußballwelt erfolgreich zu sein.
Bedeutung von sozialer Unterstützung
Die Entwicklung von Nachwuchsspielern wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Soziale Aspekte, wie die Unterstützung durch Eltern, die Beziehung zu Trainern und die Fähigkeit, mit Kritik und Misserfolg umzugehen, sind entscheidend für die Talentnutzung. Laut Dr. René Paasch sind diese sozialen Prädiktoren jedoch wenig erforscht und in der praktischen Anwendung oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Das Risiko für talentierte Nachwuchsspieler, den Sprung in den Profifußball zu schaffen, ist nicht zu unterschätzen. Statistiken zeigen, dass von 5.736 ehemaligen U19-Spielern nur 3,5% tatsächlich in Profikadern spielen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Trainer und Eltern realistische Einschätzungen der Erfolgschancen abgeben, um den jungen Talenten die bestmögliche Förderung zu bieten.
George Boateng ist sich dieser Herausforderungen bewusst. Er plant, destruktive Kritik zu minimieren und eine positive Trainer-Spieler-Beziehung aufzubauen, um den Nachwuchs langfristig zu unterstützen. Mit seiner disziplinarischen Art und Motivation will er Viktoria Berlin zu neuen Höhen führen und jungen Spielern den Weg in den Profifußball ebnen.