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München steht vor Kita-Warnstreik: Eltern suchen dringend Alternativen

Eltern in München organisieren alternative Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder in Kindergärten und Krippen, da am 13. Februar Warnstreiks im öffentlichen Dienst bevorstehen. Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter.

In München stehen Eltern vor Herausforderungen, da sie alternative Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder in Kindergärten und Krippen suchen. Der Grund für die außerplanmäßigen Umstände sind die bevorstehenden Warnstreiks im öffentlichen Dienst, die am 13. Februar von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ausgerufen wurden. Betroffen sind dabei nicht nur städtische Kinderbetreuungseinrichtungen, sondern auch die Müllabfuhr und Krankenhäuser. Eltern tauschen Informationen aus und organisieren Betreuung durch Großeltern, Home-Office oder gegenseitige Unterstützung.

Die Unklarheit über das Ausmaß der Schließungen und Einschränkungen sorgt für Verunsicherung. Chris Hollmann vom Gemeinsamen Kindergartenbeirat äußert Verständnis der Eltern für den Warnstreik, der als eintägige Aktion mit ausreichend Vorlaufzeit beschrieben wird. Im schlimmsten Fall nehmen Eltern ihre Kinder mit zur Arbeit, wobei einige Unternehmen spezielle Räumlichkeiten für die Kinder bereitstellen. Das Rathaus rät den Eltern, sich über die möglichen Auswirkungen des Warnstreiks bei ihren Einrichtungen zu informieren.

Betroffene Einrichtungen und Forderungen der Gewerkschaft

München verfügt über etwa 500 städtische Kitas, von denen etwa 1.000 Einrichtungen anderer Träger nicht betroffen sind. Verdi hat keine flächendeckenden Schließungen in kommunalen Einrichtungen bekannt gegeben, dennoch erhöht sich der Druck auf diese aufgrund der angespannte Situation. Verdi will mit dem Warnstreik ein deutliches Zeichen vor der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar setzen. Die Forderungen von Verdi richten sich an über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst und beinhalten:

  • 8% mehr Gehalt
  • Höhere Zuschläge
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte um 200 Euro monatlich
  • Drei zusätzliche freie Tage

Ein konkretes Gegenangebot vonseiten der Arbeitgeber steht bislang aus. Die angespannte Haushaltslage in vielen Kommunen könnte dazu führen, dass die steigenden Personalkosten finanzielle Probleme verschärfen. Verdi-Geschäftsführerin Claudia Weber hebt hervor, dass Einsparungen bei Gehältern keine Option sind, und betont die Notwendigkeit besserer Arbeitsbedingungen und fairer Löhne zur Bekämpfung des Personalmangels.

Der Warnstreik ist nicht auf München beschränkt. Auch in anderen Bundesländern kommt es zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst, einschließlich Berliner Verkehrsbetriebe. In Berlin haben die Warnstreiks zahlreiche Bereiche betroffen, darunter Kitas, Krankenhäuser, Musikschulen und öffentliche Verkehrsmittel. Die Gewerkschaft Verdi fordert auch hier eine Anhebung von mindestens 8% im Lohn sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Laut Verdi sind rund 500.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt und der Druck auf die Arbeitgeber steigt, ihre Angebote zu verbessern.

Parallel dazu fanden im Landkreis Diepholz ebenfalls Warnstreiks statt. Mitglieder von Verdi versammelten sich dort vor dem Rathaus in Stuhr und nahmen an einer großen Kundgebung in Syke teil. Die Forderungen in diesem Bereich sind ähnlich und beinhalten höhere Gehälter, mehr Zeitsouveränität sowie bessere Regelungen für die Altersteilzeit. Die Beschäftigten senden damit ein deutliches Signal an die Arbeitgeber, nachdem die erste Verhandlungsrunde ohne greifbare Ergebnisse blieb. Die zahlreichen Streikabläufe verdeutlichen, wie viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes das Gefühl haben, dass ihre Leistungen und Bedürfnisse nicht ausreichend gewürdigt werden.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.weser-kurier.de
Quellen gesamt
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