
Rostock steht im Fokus einer aktuellen Untersuchung, die die Beweggründe für Zuzug und Wegzug analysiert. Diese Studie, die im Rahmen einer Wanderungsmotivbefragung 2024 durchgeführt wurde, zeigt signifikante Trends und Herausforderungen für die Stadt auf. Im Jahr 2024 belegt Rostock aufgrund der Ergebnisse den letzten Platz im Glücksatlas 2024 und steht damit vor einem Dilemma: Während viele Menschen in die Stadt ziehen, verlassen ebenso viele die Ostseemetropole.
Insgesamt beteiligten sich über 2.300 Haushalte an der Umfrage, die sowohl schriftliche als auch Online-Eingaben umfasste. Von den 5.000 angeschriebenen Zugezogenen und 5.300 Wegziehenden gaben die Teilnehmenden wertvolle Einblicke in ihre Migrationserfahrungen. Die wichtigsten Gründe für den Zuzug sind in erster Linie die Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums. Über 50% der Befragten, die 2022 und 2023 nach Rostock kamen, sind unter 30 Jahre alt, und für jeden Dritten war die Lage an der Ostsee ein entscheidender Faktor für die Übersiedlung. Trotz dieser positiven Entwicklungen wollen nur rund 40% der Zugezogenen langfristig in der Stadt bleiben.
Die Gründe für den Wegzug
Von den Befragten, die Rostock verließen, signalisierten viele, dass der angespannte Wohnungsmarkt eine der Hauptursachen für ihren Weggang war. Über 60% der 30- bis 44-Jährigen hätten gerne in Rostock bleiben wollen, wären geeignete Wohnräume vorhanden gewesen. Dieser Altersgruppe mangelt es oft an Mietwohnungen, Wohneigentum und Baugrundstücken. Knapp die Hälfte der weggezogenen Haushalte lassen sich in Umlandgemeinden oder anderen Teilen des Landkreises Rostock nieder.
- 41% der Weggezogenen sind Eigentümer ihres neuen Wohnorts.
- Häufige Umzugsgründe sind Arbeitsplatzwechsel und der Umzug zu Partnern oder Familie.
- Im Durchschnitt sind die wegziehenden Haushalte größer und haben eine höhere Erwerbstätigenquote.
- Das mittlere monatliche Pro-Kopf-Einkommen der Weggezogenen beträgt 2.667 Euro, während Rostocker Haushalte insgesamt nur bei 2.000 Euro liegen.
Trotz der Abwanderung ist der Wunsch nach Rückkehr stark ausgeprägt. Mehr als die Hälfte der weggezogenen Personen könnte sich vorstellen, nach Rostock zurückzukehren. Besonders unter den 18- bis 24-Jährigen sind über 60% offen für eine Rückkehr.
Fazit der Wanderungsmotivbefragung
Die Ergebnisse dieser umfangreichen Befragung bringen wichtige Aspekte der Stadtentwicklung ans Licht. Wanderungsbewegungen hängen unmittelbar mit den Lebensqualitätseinschätzungen der Bürger und der Wohnraumsituation zusammen. Die Befragung, die nach sechs Jahren durchgeführt wurde, erlaubt indepth Einblicke in Migrationstrends und die dahinterstehenden Bedürfnisse. Die Stadtverwaltung bietet umfassende Informationen und weitere Auswertungen an, die auf Anfrage erhältlich sind, um die wanderungsmotivierten Strukturen besser zu verstehen. Eine detaillierte Aufbereitung der Daten wurde in einer informativen Broschüre bereitgestellt.
Insgesamt zeigt sich, dass die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Zuzug und Wegzug einen erheblichen Einfluss auf die Stadt entwickeln. Die Wanderungsmotivbefragung verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Rostock steht, und legt den Grundstein für zukünftige Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Hansestadt. Der Gesamtbericht zur Wanderungsmotivbefragung ist auf der Homepage der Stadt Rostock verfügbar, worauf die Stadtverwaltung besonders hinweist.
Mehr zu diesen Themen finden Sie in den ausführlichen Berichten von Nordkurier, Rathaus Rostock, und Rathaus Rostock Zahlen.