
US-Präsident Donald Trump hat am 10. Februar 2025 Dekrete zur Erhöhung von Zöllen auf Stahl und Aluminium unterzeichnet. Ab dem 4. März 2025 sollen alle Stahlimporte mit 25 % und Aluminiumimporte ebenfalls mit 25 % verzollt werden. Diese Entscheidung wird als Teil seiner anhaltenden Handelspolitik interpretiert, die darauf abzielt, die heimische Industrie zu schützen und das Handelsdefizit der USA zu reduzieren. Weser-Kurier berichtet, dass Trump in der Vergangenheit bereits ähnliche Zölle eingeführt hat, die in erster Linie die US-Wirtschaft beeinflussten.
Experten schätzen, dass die aktuellen Zölle begrenzte Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben werden. Gabriel Felbermayr, der ehemalige Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, betont, dass die Folgen für die Volkswirtschaften nicht verheerend seien. Dies könnte insbesondere darauf zurückzuführen sein, dass europäische Unternehmen im Vergleich zu den USA nur relativ geringe Mengen Stahl exportieren, oft nur Spezialartikel. ZDF hebt hervor, dass die höheren Stahlpreise während Trumps erster Amtszeit besonders die US-Autoindustrie getroffen haben.
Reaktionen und Gegenmaßnahmen der EU
Die EU-Kommission hat angekündigt, dass sie geeignete Antworten auf die Zollerhöhungen vorbereitet hat. Im Jahr 2018 folgten auf Trumps Strafzölle Gegenmaßnahmen seitens der EU, die höhere Zölle auf US-Produkte wie Erdnussbutter, Whiskey und Luxus-Motorräder beinhaltet haben. Dies könnte sich wiederholen, da der Handelsausschuss im EU-Parlament, geleitet von Bernd Lange, mögliche Gegenmaßnahmen diskutiert, darunter auch strafzöllische Maßnahmen auf US-Waren oder rechtliche Schritte vor der WTO.
Die Zölle auf Stahl und Aluminium geraten in einen breiteren Kontext. Trotz der relativ geringen Exportzahlen von Stahl aus der EU in die USA, liegt ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls in Importen, insbesondere aus Mexiko, Kanada, Japan, Südkorea und Deutschland. Deutschlandfunk schildert, dass Europäer besonders betroffen sein könnten, da viele deutsche Unternehmen Produktionsstätten in Mexiko haben und die USA beliefern.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Zölle könnten signifikant sein. Für Deutschland wird ein Verlust von 0,03 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) prognostiziert, was einem Wertschöpfungsverlust von etwa 1,2 Milliarden Euro entspricht. In den USA könnte ein ähnlicher Verlust von 0,04 % des BIP resultieren. Bei Zöllen auf alle Produkte könnte der Verlust auf bis zu 0,4 % oder mehr als zwölf Milliarden Euro an Wertschöpfungsverlust ansteigen. ZDF warnt darüber hinaus, dass die Zölle auch zu Preiserhöhungen für amerikanische Familien führen und die Inflation anheizen könnten.
Die Reaktionen aus Kanada und Mexiko sind bereits erfolgt, da diese Länder erwägen, Gegenzölle auf US-Produkte einzuführen. Dies verstärkt die angespannten Handelsbeziehungen und könnte zu einem weiteren Anstieg der Weltwirtschaftsängste führen. Trumps Ankündigung ist nicht nur ein Schlag für europäische, sondern auch für mexikanische und kanadische Unternehmen, die stark von ihrem Handel mit den USA abhängig sind.