
Die Bundestagswahl 2025 steht vor der Tür und findet am 23. Februar 2025 statt. Diese Neuwahl ist erforderlich geworden, nachdem die Ampelkoalition am 6. November 2024 gescheitert ist. Im Zuge dieser Wahlen tritt eine umfassende Reform des Wahlrechts in Kraft, die maßgebliche Veränderungen für die Wählerschaft und die Sitzverteilung im Bundestag mit sich bringt. Welt berichtet, dass die Neuwahl innerhalb von 60 Tagen nach der Auflösung des Bundestages stattfinden muss.
Ein zentrales Ziel der Wahlrechtsreform ist die Verkleinerung des Bundestags von derzeit 733 auf 630 Sitze. Dieser Schritt wird nicht nur den politischen Wettbewerb in Deutschland neu gestalten, sondern auch das Wählerverhalten beeinflussen. Insbesondere der Wegfall von Überhang- und Ausgleichsmandaten bedeutet, dass nicht alle Direktwahlkreissieger automatisch ins Parlament einziehen, was für einige der 299 Wahlkreise, insbesondere für die CDU und AfD, erhebliche Auswirkungen haben könnte. Hier sind bis zu 19 Wahlkreise betroffen, wie Deutschlandfunk anmerkt.
Neuerungen der Wahlrecht-Reform
Mit der neuen Regelung haben die Wähler nun zweifach Einfluss. Sie vergeben eine Erststimme an einen Direktkandidaten und eine Zweitstimme für die Landesliste ihrer bevorzugten Partei. Besonders die Zweitstimme wird entscheidend, da die Sitzverteilung nur auf ihrer Grundlage erfolgt. Diese Anpassung könnte dazu führen, dass Kandidaten, die viele Erststimmen erhalten, dennoch nicht in den Bundestag einziehen, sollte ihre Partei nicht genügend Zweitstimmen sammeln.
Trotz der Änderungen bleibt die 5-Prozent-Hürde aufrecht, was bedeutet, dass Parteien mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen oder drei Direktmandate gewinnen müssen, um ins Parlament einziehen zu können. Laut Expertenmeinungen könnte bis zu 20 Prozent der Wählerschaft nicht im Bundestag repräsentiert sein, wenn die neuen Regeln wirken. Diese neue Dynamik könnte zudem das Stimmen-Splitting—das Vergeben der Erst- und Zweitstimme an unterschiedliche Parteien—zunehmend verringern.
Wählerzahlen und Umfragen
Aktuell sind rund 59,2 Millionen Bürger wahlberechtigt, unter denen sich 30,6 Millionen Frauen und 28,6 Millionen Männer befinden. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2021 ist die Zahl der Wahlberechtigten, die damals bei 61,2 Millionen lag, leicht gesunken, was auf demografische Entwicklungen zurückzuführen ist. Bei dieser anstehenden Wahl zählt man auch etwa 2,3 Millionen Erstwähler, was 3,9 Prozent der Wahlberechtigten ausmacht.
Die aktuellen Umfragen, wie die vom 11. Februar 2025 durch Forsa, zeigen folgende Verteilung der Wählerstimmen:
Partei | Prozent |
---|---|
Union | 29% |
AfD | 20% |
SPD | 16% |
Grüne | 14% |
Linke | 6% |
FDP | 4% |
BSW | 4% |
Sonstige | 7% |
Abschließend ist zu erwähnen, dass die Anträge für die Briefwahl bis 21. Februar 2025 gestellt werden können und die Stimmzettel bereits Anfang Februar verschickt werden. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sich die Veränderungen auf das Wählerverhalten auswirken und welche Parteien letztlich von der Reform profitieren können.