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Hassrede im Sport: Experten diskutieren Gefahren und Lösungen

Am 10. Februar 2025 diskutierten Experten an der Deutschen Sporthochschule in Köln die Auswirkungen von Hate Speech und Social Media auf Jugendliche. Ziel war die Sensibilisierung für einen bewussten Umgang.

Am 10. Februar 2025 fand an der Deutschen Sporthochschule der zweite Thementag der Initiative MentalGestärkt statt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) widmete sich die Veranstaltung dem Thema „Hate Speech und Social Media“. Sie richtete sich an Fachleute und Interessierte aus den Bereichen Sportpsychologie, Psychotherapie, Psychiatrie und Sportwissenschaft.

Der Fokus lag auf den Auswirkungen von Hasskommentaren im digitalen Raum, insbesondere im Sport. Vortragende wie Jun.-Prof.’in Helga Leineweber und Dr. Marion Golenia von der Universität Münster präsentierten ihre Forschungsergebnisse zum Einfluss des Social Media-Konsums auf das Körperbild von Jugendlichen im Rahmen des ComeSport Projekts. Zudem teilte Ex-Tennisprofi Dustin Brown seine persönlichen Erfahrungen mit Hasskommentaren und gab Impulse für den Umgang mit solchen Belastungen.

Wichtige Erkenntnisse der Veranstaltung

Die Teilnehmer zeigten sich mit den Inhalten und dem Ambiente der Veranstaltung sehr zufrieden. Eine zentrale Erkenntnis war die Notwendigkeit, Athlet*innen, Eltern, Trainer*innen und Lehrer*innen zu sensibilisieren und einen bewussten Umgang mit Social Media zu fördern. Dies könnte zur Stärkung der Resilienz junger Sportler*innen beitragen. Die positive Wirkung eines sinnvollen Nutzens von Social Media sollte ebenfalls im Blick behalten werden.

Die Herausforderungen, die mit Hassrede im Internet verbunden sind, wurden durch weitere aktuelle Studien untermauert. Eine Untersuchung der Anti-Defamation League (ADL) aus dem Jahr 2023 ergab, dass 52% der Amerikaner*Innen Belästigung in sozialen Medien erfahren haben. Besonders betroffen sind Jugendliche: 51% der Teenager haben in den letzten 12 Monaten Belästigung erlebt. Eine Umfrage unter über 14.000 Kindern im Alter von 10 bis 18 Jahren zeigte, dass 80% in dem vorangegangenen Monat auf Hassrede gestoßen sind, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht. (UCLA).

Hassrede als gesellschaftliches Phänomen

Die Zunahme von Hassrede im Internet geht dabei weit über den digitalen Raum hinaus. Laut einer Analyse von klicksafe.de spiegeln solche Äußerungen reale Macht- und Diskriminierungsstrukturen wider und können signifikante Auswirkungen auf das Leben offline haben. Die Erstellung einer Broschüre, die Strategien zur Erkennung von Hassrede und Handlungsoptionen bietet, zielt darauf ab, insbesondere Fachkräften konkrete Tipps zur (medienpädagogischen) Arbeit mit Jugendlichen an die Hand zu geben.

Insgesamt zeigt die Veranstaltung an der Deutschen Sporthochschule nicht nur die Relevanz von Studien zur Hate Speech, sondern auch das starke Bedürfnis nach Aufklärung und Unterstützung im Umgang mit den Gefahren, die soziale Medien für junge Menschen darstellen. Die soziale Verantwortung verschiedenster Akteure wird damit einmal mehr betont.

Referenz 1
www.dshs-koeln.de
Referenz 2
studyofhate.ucla.edu
Referenz 3
www.klicksafe.de
Quellen gesamt
Web: 6Social: 83Foren: 79