
Prof. Dr. Friederike Welter wurde kürzlich für eine weitere sechsjährige Amtszeit als Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn bestätigt. In dieser Rolle leitet sie das IfM Bonn bereits seit 2013 und setzt sich intensiv mit den Herausforderungen und Entwicklungen des wirtschaftlichen Mittelstands auseinander. Das IfM Bonn, das 1957 auf Initiative von Ludwig Erhard gegründet wurde, verfolgt das Ziel, die Lage und Probleme des Mittelstands zu erforschen, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Die Universität Siegen berichtet, dass Welter eine Professur für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Siegen hat, speziell im Bereich Management kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Entrepreneurship.
Vor ihrer Zeit in Bonn war Welter fünf Jahre lang an der Jönköping International Business School in Schweden tätig. Ihre Forschung konzentriert sich auf kleine und mittlere Unternehmen, was sie zu einer gefragten Wissenschaftlerin bei internationalen Forschungsprojekten gemacht hat. Für ihre herausragenden Leistungen in diesem Bereich wurde sie mehrfach international ausgezeichnet. 2023 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Glasgow, eine Anerkennung ihrer bedeutenden Beiträge zur Wissenschaft.
Kooperation mit der Universität Siegen
Die Kooperation zwischen dem IfM Bonn und der Universität Siegen ist von großer Bedeutung. Prof. Dr. Stefanie Reese, Rektorin der Universität Siegen, hebt hervor, dass diese Zusammenarbeit wichtige Synergien erzeugt und aktuelle Forschungsthemen fördert. Das IfM Bonn verfügt über interdisziplinäre Teams, die aus Volks- und Betriebswirten, Psychologen und Soziologen bestehen, um unterschiedliche Perspektiven in die Forschung einzubringen. Aktuelle Themen von Interesse sind unter anderem Vorschläge zur Bürokratieentlastung und die Verbesserung des Vergaberechts.
Ein weiteres zentrales Anliegen der Forschung des IfM ist die Nachfolgesituation in Deutschland, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Das jährliche Regionen-Ranking „Neue Unternehmerische Initiativen“ (NUI) ist ein weiterer Bereich, der von Welter und ihrem Team untersucht wird. Seit 2022 ist sie zudem Mitglied der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), und gehört auch dem Mittelstandsbeirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie dem Fachbeirat der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an. Diese Aktivitäten verdeutlichen die weitreichenden Beziehungen und den Einfluss, den Welter in der wirtschaftswissenschaftlichen Gemeinschaft hat.
Wissenschaftliche Leistungen
Prof. Welter hat sich auch durch zahlreiche Publikationen einen Namen gemacht. Dabei ist sie nicht nur als Herausgeberin von Büchern wie „How to Make your Doctoral Research Relevant“ (2020) und „Women´s Entrepreneurship in Europe“ (2018) aktiv, sondern hat auch in zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln ihre Expertise eingebracht. Zu den jüngsten Arbeiten zählt ein Artikel über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf frauengeführte Unternehmen, der künftig einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit in der Unternehmensführung leisten könnte.Das IfM Bonn führt eine Vielzahl von Studien durch, die qualitative sowie quantitative Aspekte des Mittelstands beleuchten.
Der Begriff „Wirtschaftlicher Mittelstand“ in Deutschland umfasst messbare ökonomische Kennzahlen sowie qualitative Aspekte wie Eigentums- und Leitungsstrukturen. Diese beiden Dimensionen werden in den wissenschaftlichen Studien des IfM Bonn zunehmend hervorgehoben. Eine umfassende Analyse der wirtschaftlichen Situation kleiner und mittlerer Unternehmen ist wesentlich, um belastbare Empfehlungen für die Politik und Unternehmen zu formulieren. Detaillierte Informationen zu den Definitionen und Berechnungsmethoden sind in den angebotenen Datenquellen verfügbar.