DeutschlandEuropaVerbraucherWirtschaft

Trumps Zoll-Drohungen: So gefährlich sind sie für Deutschland!

US-Präsident Trump hat neue Zölle auf Stahl und Aluminium verhängt. Expertenschätzungen zeigen, dass die Auswirkungen auf Europa begrenzt sind, doch die Abhängigkeit von den USA wächst.

US-Präsident Donald Trump hat kürzlich Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte erlassen, die sowohl für die amerikanische als auch für die europäische Wirtschaft bedeutende Auswirkungen haben könnten. Laut Focus und ZDF schätzt der Ökonom Gabriel Felbermayr, dass diese Maßnahmen vor allem als Drohinstrument dienen. Die Zölle von 25% auf Importstahl und 10% auf Aluminium betreffen alle Hersteller, einschließlich europäischer Unternehmen wie ThyssenKrupp, welches 2023/2024 in Nordamerika einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro erzielte.

Experten beurteilen die wirtschaftlichen Folgen dieser Zölle für Europa als überschaubar. Felbermayr, ehemaliger Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, prognostiziert beispielsweise, dass Deutschland durch die Zölle einen Verlust von lediglich 0,03% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hinnehmen müsste, was in etwa 1,2 Milliarden Euro entspricht. Für die USA wird ein ähnlicher Rückgang von 0,04% des BIP erwartet. Diese Schätzung geht jedoch davon aus, dass die Zölle auf spezifische Produkte beschränkt bleiben. Bei einer Ausweitung auf alle Produkte könnte der Verlust für Deutschland auf bis zu 0,3-0,4% oder etwa 12 Milliarden Euro steigen.

Stahl- und Aluminiumimporte in den USA

Ein Viertel des in den USA verwendeten Stahls wird importiert, wobei Deutschland, Mexiko, Kanada, Japan und Südkorea die Hauptlieferanten sind. Im Gegensatz dazu ist China zwar der größte Stahlproduzent, liefert jedoch nur einen minimalen Teil seines Outputs an den amerikanischen Markt. Im Jahr 2022 exportierte China 508.000 Nettotonnen Stahl in die USA, was nur 1,8% der gesamten Stahleinfuhren ausmacht. Zudem sind die USA stark von Aluminiumimporten abhängig; etwa die Hälfte des verbrauchten Aluminiums stammt aus dem Ausland, hauptsächlich aus Kanada, das 3,2 Millionen Tonnen Aluminium im Jahr 2022 lieferte.

Das in den USA bestehende Ungleichgewicht in der Aluminiumverhüttungsindustrie — mit einer Weltmarktanteil von nur 1,73% — verstärkt die Anfälligkeit des Landes gegenüber importiertem Aluminium. Dies könnte sich mittelfristig auf die Stahl- und Aluminiumpreise auswirken. Felbermayr argumentiert, dass der Stahlpreis in Europa sinken könnte, sofern mehr Stahl im Inland verbleibt und weniger aus dem Ausland importiert wird.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Marktverzerrungen

Zölle sind nicht nur steuerliche Abgaben, sondern auch ein wesentliches Element der Handelspolitik, das signifikante Auswirkungen auf internationale Handelsbeziehungen hat. Sie werden häufig als Druckmittel in Handelsabkommen eingesetzt und können die Kaufkraft der Verbraucher einschränken, da sie zu höheren Preisen importierter Güter führen. Dies wird auch von Investment Week bestätigt, die darauf hinweist, dass Unternehmen möglicherweise Preisvorteile gegenüber ausländischen Anbietern genießen, jedoch gleichzeitig Ineffizienzen und höhere Lieferkettenkosten in Kauf nehmen müssen.

Gabriel Felbermayr warnt, dass die neuen Zölle durchaus als strategisches Manöver der USA interpretiert werden können. Europa ist heute, wie er betont, abhängiger von den USA als in der Vergangenheit, insbesondere in Bezug auf Flüssiggaslieferungen. Die versprochenen Abbaupläne für Industriezölle sind bislang nicht in die Tat umgesetzt worden, was die Verhandlungsposition der europäischen Staaten schwächt.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.investmentweek.com
Quellen gesamt
Web: 14Social: 59Foren: 8